Politik

Weltwirtschaft: Wachstum gibt es nur bei den Schulden

Lesezeit: 1 min
05.02.2015 23:33
Seit der Finanzkrise 2007 ist die weltweite Verschuldung um 57 Billionen Dollar gestiegen, wie eine aktuelle Studie von McKinsey zeigt. Sowohl die Staatsverschuldung als auch die Schulden der Privathaushalte haben sich erhöht, was eine Gefahr für die Finanzstabilität darstelle.
Weltwirtschaft: Wachstum gibt es nur bei den Schulden

„Die wachsende Verschuldung der Weltwirtschaft ist eine unerfreuliche Entwicklung“, beurteilt Susan Lund von McKinsey die aktuellen Ergebnisse der Studie „Debt and (not much) deleveraging“. „Sie verlangsamt die Erholung, erhöht das Risiko neuer Krisen und mindert die Fähigkeit, diese Risiken wirksam zu bekämpfen“, so Lund.  Für die Untersuchungen hat sich McKinsey die Verschuldung der 22 größten entwickelten und von 25 aufstrebenden Volkswirtschaften untersucht und verglichen. Mit einer Gesamtverschuldung von 188 Prozent des BIPs liegt Deutschland auf Platz 24 der 47 untersuchten Länder. 2007 lag die Gesamtverschuldung Deutschlands noch bei 180 Prozent des BIPs.  Die in Relation zu ihrem BIP am höchsten verschuldeten Staaten sind Japan, Irland und Singapur.

Neben der Staatsverschuldung, wurden für die Studie auch die Schulden der Haushalte, der Finanzinstitute und der Unternehmen des jeweiligen Staates betrachtet. Insgesamt stieg die weltweite Verschuldung seit 2007 um 57 Billionen Dollar auf 199 Billionen Dollar. „Gemessen an der weltweiten Wirtschaftsleistung ist die Verschuldung damit um 17 Prozentpunkte gestiegen“, so die Studie.

Allein die Staatsverschuldung ist weltweit seit Beginn der Finanzkrise um 25 Billionen gestiegen.  In den entwickelten Volkswirtschaften nahm die Staatsverschulung seitdem sogar um 75 Prozent zu. Und in den kommenden fünf Jahren werde sich die Staatsverschuldung in Japan, den USA und in den meisten europäischen Ländern  - ausgenommen Deutschland, Irland und Griechenland – noch weiter erhöhen, heißt es in der Studie.

Aber auch die Privatverschuldung ist ein Problem. In 80 Prozent der untersuchten Länder stiegen die Schulden der Privathaushalte. Fast zwei Drittel dieser Verschuldung der Haushalte ist auf Immobilien zurückzuführen, so die Studie. In den Niederlanden, Dänemark und Norwegen beispielsweise sind die Schulden der Privathaushalte „massiv gestiegen“, auf mehr als 200 Prozent des Einkommens. Die Studie spricht sogar davon, dass die Verschuldung der Privathaushalte in den Niederlanden, Südkorea, Kanada, Schweden, Australien, Malaysia und in Thailand vielleicht sogar schon fast untragbar sei.

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kommunikation im Wandel – Was es für Unternehmen in Zukunft bedeutet
25.04.2024

In einer Ära schneller Veränderungen wird die Analyse von Trends in der Unternehmenskommunikation immer entscheidender. Die Akademische...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lieferdienste in Deutschland: Bei Flink, Wolt und anderen Lieferando-Konkurrenten geht es um alles oder nichts
25.04.2024

Getir, Lieferando, Wolt, UberEats - es fällt schwer, in deutschen Großstädten beim Angebot der Essenskuriere den Überblick zu...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Familienunternehmer in Sorge: Land verliert an Wettbewerbsfähigkeit
25.04.2024

In einer Umfrage kritisieren zahlreiche Familienunternehmer die Politik aufgrund von übermäßiger Bürokratie und Regulierung. Besonders...

DWN
Finanzen
Finanzen So wählt Warren Buffett seine Investments aus
25.04.2024

Warren Buffett, auch als „Orakel von Omaha“ bekannt, ist eine Ikone der Investment-Welt. Doch worauf basiert seine Investmentstrategie,...

DWN
Technologie
Technologie KI-Chips trotz Exportbeschränkungen: China sichert sich US-Technologie durch die Hintertür
25.04.2024

Trotz der US-Exportbeschränkungen für Hochleistungsprozessoren scheint China einen Weg gefunden zu haben, sich dennoch mit den neuesten...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Russlands Kriegswirtschaft: Putin geht das Geld nicht aus
25.04.2024

Russlands Wirtschaft wächst weiterhin, ist aber stark von der der Kriegsproduktion abhängig. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius...

DWN
Technologie
Technologie Petrochemie: Rettungsleine der Ölindustrie - und Dorn im Auge von Umweltschützern
24.04.2024

Auf den ersten Blick sieht die Zukunft des Erdölmarktes nicht rosig aus, angesichts der Abkehr von fossilen Treibstoffen wie Benzin und...

DWN
Politik
Politik Sunaks Antrittsbesuch bei Kanzler Scholz - strategische Partnerschaft in Krisenzeiten
24.04.2024

Rishi Sunak besucht erstmals Berlin. Bundeskanzler Scholz empfängt den britischen Premierminister mit militärischen Ehren. Im Fokus...