Entgegen allen Erwartungen hat der Clint Eastwood-Film „American Sniper“ bei den Oscars bescheiden abgeschnitten. Der Film über einen amerikanischen Scharfschützen im Irak, der auf subtile Weise den Zuseher für die menschlichen Seiten und die das moralische Dilemma von Scharfschützen einnehmen soll (siehe Trailer am Anfang des Artikels) war in sechs Kategorien nominiert worden, schaffte jedoch nur einen Oscar in der Kategorie Tonschnitt.
Zuletzt hatte Sarah Palin den Film als Meisterwerk gepriesen und sich Gottes Segen für alle amerikanischen Scharfschützen gewünscht.
Ein Film über den US-Drohneneinsatz und seine humane Legitimität steht noch aus.
Den Oscar für den besten Dokumentarfilm erhielt der Streifen „Citizenfour“, die Erzählung der Snowden-Geschichte von Laura Poitras.
Die Oscar-Preisträger im Überblick:
Bester Film: "Birdman oder Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit" (Regie: Alejandro González Iñárritu)
Regie: Alejandro G. Iñárritu ("Birdman")
Hauptdarsteller: Eddie Redmayne ("Die Entdeckung der Unendlichkeit")
Hauptdarstellerin: Julianne Moore ("Still Alice – Mein Leben ohne Gestern")
Nebendarstellerin:
Patricia Arquette ("Boyhood")
Nebendarsteller: J.K. Simmons ("Whiplash")
Nicht-englischsprachiger Film: "Ida" (Polen, Regie: Pawel Pawlikowski)
Kamera: "Birdman"
Original-Drehbuch: "Birdman"
Adaptiertes Drehbuch: "The Imitation Game – Ein streng geheimes Leben"
Schnitt: "Whiplash"
Filmmusik: Alexandre Desplat ("Grand Budapest Hotel")
Filmsong: "Glory" ("Selma")
Produktionsdesign: "Grand Budapest Hotel"
Tonschnitt: "American Sniper"
Tonmischung: "Whiplash"
Spezialeffekte: "Interstellar"
Animationsfilm: "Baymax – Riesiges Robowabohu"
Animations-Kurzfilm: "Feast"
Dokumentarfilm: "Citizenfour"
Dokumentar-Kurzfilm: "Crisis Hotline: Veterans Press 1"
Make-up/Frisur: "Grand Budapest Hotel"
Kostümdesign: "Grand Budapest Hotel"
Kurzfilm: "The Phone Call"