Alibaba hatte die schnell wachsende Social-Media App Snapshat mit 15 Milliarden Dollar bewertet, so die FT mit Verweis auf zwei Insidern. Damit gehört die Firma aus Los Angeles zu den wertvollsten Start-Ups in Privatbesitz und rückt größeren Konkurrenten wie Facebook und Twitter stärker auf den Leib. Ende 2013 wurde Snapchat noch mit rund drei Milliarden Dollar bewertet. Zu diesem Preis wollte damals Facebook das Unternehmen übernehmen.
Die Besonderheit an Snapchat ist, dass die verschickten Fotos nur für kurze Zeit auf den Geräten des Empfängers sichtbar sind, bevor sie wieder verschwinden. Im Januar hatte das Start-Up begonnen, auch Videos und Nachrichten größerer Medienanbieter wie CNN anzubieten. Zudem ist es Nutzern möglich, sich gegenseitig Geld zu schicken. Dabei kooperiert Snapchat mit dem Onlinebezahl-Anbieter Square.
Der US-Dienst, der nach eigenen Angaben mehr als 100 Millionen überwiegend junge Nutzer hat, ist in China jedoch blockiert. Alibaba hatte erst die Entwicklung von mobilen Angeboten für Smartphones und Tablets zur Priorität erklärt. Der Versuch, selbst eine erfolgreiche Messenger-App auf den Markt zu bringen, scheiterte. Der WeChat-Dienst von Dauerrivale Tencent Holdings ist in Asien weiterhin Marktführer. Und Tencent ist Medienberichten zufolge ebenfalls an Snapchat beteiligt.
Alibaba konkurriert weltweit mit Amazon und eBay um die Gunst der Online-Nutzer, der Jahresumsatz liegt bei 11 Milliarden Dollar. Ähnlich wie Amazon investiert der chinesische Großkonzern in viele Bereiche, um den neuesten Trend nicht zu verschlafen. Dazu gehört nun auch die Entwicklung von Autos, die stark mit dem Internet kommunizieren. Alibaba investiert nach Angaben vom Donnerstag zusammen mit dem chinesischen Autobauer und Volkswagen-Partner SAIC Motor umgerechnet 160 Millionen Dollar in einen entsprechenden Fonds.
Zuletzt erhob die Aufsichtsbehörde (Staatliche Verwaltung für Industrie und Handel; SAIC) schwere Anschuldigungen gegenüber dem Unternehmen. Alibaba gehe nicht energisch genug gegen gefälschte Produkte und andere „illegale Aktivitäten“ auf seiner Handelsplattform Taobao vor, hieß es in einem Bericht.