Ein französisches Startup nutzt die Abwärem von Super-Computer-Modulen als Heizung. Ein so genanntes Q.rad Modul enthält vier CPU-Module, mit insgesamt bis zu 500 Watt Leistung. Diese funktionieren als passiv gekühlte Computer-Knoten und werden zum heizen an der Wand befestigt.
Dabei kühlen die Rechner, indem sie die Hitze an ihre Umgebung abgeben. Diese Abwärme reicht aus, um Wohnungen, Schulen oder andere öffentliche Gebäude zu heizen. Neben einer Steckdose braucht das Gerät daher einen möglichst schnellen Internet-Zugang.
Die Serverleistung kann dann an große Daten-Verarbeitungs-Center vermietetet werden. Insbesondere für die Finanzwirtschaft sind solche Kapazitäten interessant, da diese für Risikoanalysen gebraucht werden können. Die Auswertung der Daten wird ausgelagert und für schnellere Ergebnisse auf zahlreiche Server-Knoten-Module verteilt. Eine Crowd-Cloud oder Datenverarbeitung im Schwarm entsteht.
Künftig sollen die Quarnot-Nutzer einen Teil der Rechen-Leistung auch für häusliche Zwecke gebrauchen. Derzeit arbeite Qarnot etwa an einer Smart-Home-Anwendung, in der die Vernetzung von Haushaltsgeräten über den Server laufen könnte.
Bisher sind dem Betreiber zufolge etwa 350 solcher Knoten-Module in Betrieb. Die Daten werden dabei nicht lokal gespeichert, sondern werden lediglich im Arbeitsspeicher RAM bereitgestellt.
Qarnot-Gründer Benoit hatte die Idee laut einem Bericht der BBC durch seine langjährige Arbeit in einer Bank, wo die Abwärme durch die Server für die Finanzkalkulationen ein ständiges Problem darstellte. Er suchte einen Weg, das unangenehme Nebenprodukt zu nutzen und stellte seine Erfindung als „Digital Heating -Digitales Heizen“ vor. Allerdings ist er nicht der einzige mit dieser Idee: Das deutsche Startup Cloud&Heat hat einen ganz ähnlichen Ansatz und bietet ebenfalls Cloud-Services gegen freies Heizen an.