Weltwirtschaft

Öl-Milliardär: USA müssen Fracking-Förderung stoppen

Lesezeit: 1 min
27.03.2015 00:11
Die OPEC-Staaten und allen voran Saudi-Arabien seien der USA gegenüber feindselig, sagt der Öl-Milliardär T. Boone Pickens. Diese wollen die US-Fracking-Industrie zerstören und halten den Öl-Preis niedrig. Doch die USA könnten diesen Prozess durch Förderkürzungen in der Fracking-Industrie aufhalten.

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Der Öl-Milliardär T. Boone Pickens sagt, dass die Überproduktion in der US-amerikanischen Fracking-Industrie gestoppt werden muss, um den Öl-Preis dauerhaft anzuheben. Es mache keinen Sinn, auf Kürzungen der Fördermengen der Saudis zu warten.

„Die Saudis können mit ihren Ressourcen machen, was immer sie wollen. Es sind ihre Ressourcen. Wir sind diejenigen, die sich anpassen müssen. Warum müssen wir darauf warten, dass die Saudis ihre Fördermengen für uns kürzen? Schließlich sind wir diejenigen, die Schuld an der Überproduktion haben“, sagt der US-Milliardär in einem Interview.

Pickens fordert von den Unternehmen der US-Fracking-Industrie den Stopp von mehreren Bohrungen. Dann würde sich der Öl-Preis bis zum Dezember 2015 stabilisieren und auf 70 Dollar pro Barrel ansteigen, so Pickens. Dem Aufruf sind auch bisher einige gefolgt. Jedenfalls ist die Vergabe von Fracking-Genehmigungen rückläufig. Doch zuvor meldete die Internationale Energie-Agentur (IEA), dass trotz der anlaufenden Kürzungen bei den Fördermengen keine Veränderung bei der Angebotsmenge von US-Öl beobachten können.

Der Preis für Rohöl der Nordsee-Sorte Brent stürzte von 115 Dollar pro Barrel im Juni 2014 auf fast 45 Dollar pro Barrel im Januar 2015. Die IEA geht mittel- und langfristig von einer weiteren Expansion der US-Fracking-Industrie aus.

Ohne die US-Fracking-Industrie würde nach Angaben von Pickens der Brent-Preis bei 150 bis 200 Dollar pro Barrel liegen. Die USA hätten die Welt vor einem sehr hohen Öl-Preis bewahrt. OPEC sei ein Kartell und stelle die USA vor große Herausforderungen. Die Amerikaner sollten weiterhin Öl aus Kanada und Mexico importieren. Diese Länder seien den Amerikanern gegenüber freundlich eingestellt. Die OPEC hingegen sei feindselig. Vor zwei Jahren sagte Pickens, dass die USA mit jedem Öl-Import aus den OPEC-Staaten die Taliban in Afghanistan finanzieren würden, berichtet der Business Insider.

Die Öl-Preise sind seit dem 4. März mehr als 15 Prozent auf ein Sechs-Jahres-Tief von 42,3 Dollar gefallen. Das führte zu einem Rückgang des Marktwerts von hochverzinslichen Schuldtiteln von Energieunternehmen. Innerhalb von zehn Tagen verloren die Unternehmens-Anleihen dieser Firmen sieben Milliarden Dollar an Wert, berichtet Bloomberg.

Im Februar hatte ein Vertreter der Fed hat Saudi-Arabien öffentlich für den rapiden Verfall des Ölpreises verantwortlich gemacht. Durch die niedrigeren Preise soll die US-Fracking-Industrie aus dem Markt gedrängt werden. Die Erdöl-Preise würden sich erst wieder stabilisieren, wenn die Förderung von Schieferöl nicht mehr rentabel sei, sagte ein OPEC-Vertreter ganz offen.


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