Politik

Ukraine: Rechtsextreme bekennen sich zu Mord an Regierungs-Kritikern

Ukrainische Nationalisten der Gruppe „Ukrainischen Aufständischen Armee“ haben sich in einem Schreiben für die Morde an dem Journalisten Oles Busina un dem Politiker Oleg Kalaschnikow bekannt. Eigentlich wurde die Organisation 1956 aufgelöst. Doch der Rechte Sektor und die rechtsradikale Asow-Miliz sehen sich als Nachfolger der nationalistischen Gruppe.
18.04.2015 01:02
Lesezeit: 1 min

Die rechte ukrainische Gruppe „Ukrainische Aufständische Armee“ (UPA) hat sich zu den Morden an dem Journalisten Oles Busina und dem ehemaligen Politiker Oleg Kalaschnikow bekannt. Busina war für seine regierungskritischen Artikel bekannt. Kalaschnikow war ein früherer Abgeordneter der Partei des gestürzten prorussischen Präsidenten Viktor Janukowitsch

Dies gehe nach Informationen des ORF aus E-Mails hervor, die an den Oppositionsblock und den ukrainischen Politologen Wladimir Fessenko gerichtet sind. Die UPA wolle nach eigenen Angaben weitere Menschen töten, die sie als „anti-ukrainisch“ identifiziert. Deshalb müssten alle „Anti-Ukrainer das Land sobald wie möglich verlassen. Den Betroffenen hat die UPA eine zeitliche Frist bis Montag gegeben. Der Beamte des ukrainischen Innenministeriums, Anton Geraschtschenko, klassifiziert die UPA-Mitglieder als „Psychopathen“.

Die UPA wurde im Jahr 1942 gegründet und kämpfte im Zweiten Weltkrieg sowohl gegen die Nazis als auch gegen die Sowjets. Allerdings kooperierte sie zeitweise mit den Nazis und erhoffte sich dadurch Unterstützung für eine unabhängige Ukraine. Die Gruppe wurde 1956 aufgelöst.

Deshalb bleibt es unklar, ob der Urheber des jüngsten Bekennerschreibens tatsächlich die UPA ist. Allerdings finden in Kiew alljährliche Aufmärsche zu Ehren der UPA statt. Diese werden vom Rechten Sektor und der rechtsradikalen Asow-Miliz organisiert. Diese sehen sich in der Tradition der UPA.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Kunstmarkt: Familienangelegenheiten im Auktionshaus Lempertz - und was Unternehmer davon lernen können
09.05.2025

Lempertz in Köln ist das älteste Auktionshaus der Welt in Familienbesitz. Isabel Apiarius-Hanstein leitet es in sechster Generation. Erst...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnquartiere als soziale Brennpunkte: Armut, Migration und Überalterung – Ghettobildung nimmt zu
09.05.2025

Armut, Migration, Wohnungsmangel, Überalterung und Einsamkeit: Immer mehr Wohnquartiere in Deutschland sind überfordert. Eine neue Studie...

DWN
Finanzen
Finanzen Commerzbank-Aktie auf Rekordkurs nach starkem Quartalsgewinn – und nun?
09.05.2025

Die Commerzbank-Aktie hat zum Start in den Börsenhandel am Freitag zugelegt – und im Handelsverlauf ein neues Jahreshoch erreicht. Das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU schlägt zurück: Diese US-Produkte stehen nun im Visier von Brüssel
09.05.2025

Die Europäische Kommission hat eine umfassende Liste von US-Produkten veröffentlicht, auf die im Falle eines Scheiterns der Verhandlungen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Daimler-Sparprogramm: Was plant Daimler Truck in Deutschland?
09.05.2025

Der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck strebt an, seine Wettbewerbsfähigkeit in Europa zu erhöhen und hat sich mit dem...

DWN
Panorama
Panorama Endlos-Hitze droht im Sommer: Wetterextreme betreffen jüngere Generationen erheblich stärker
09.05.2025

Endlos-Hitze droht im Sommer - diese Schlagzeile geistert an diesem Freitag durch die Medien. Klar ist, dass die Folgen der globalen...

DWN
Technologie
Technologie Datenfalle USA: Warum viele Unternehmen in Gefahr sind - ohne es zu merken
09.05.2025

Viele Unternehmen übertragen täglich Daten in die USA – und merken nicht, dass sie damit in eine rechtliche Falle tappen könnten. Das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chinas Exporte überraschen - Fokus auf die USA
09.05.2025

Trotz des anhaltenden Handelskonflikts mit den Vereinigten Staaten sind Chinas Exporte überraschend robust geblieben. Der Außenhandel mit...