Politik

IWF revidiert Griechenland-Prognose nach nur drei Tagen nach unten

Der internationale Währungsfonds nimmt seine erst am Dienstag erstellte Wachstumsprognose für Griechenland zurück. Die Annahmen seien zu optimistisch. Der IWF sieht die Schuld in den aktuellen Turbulenzen um Griechenland.
20.04.2015 02:45
Lesezeit: 1 min

Der IWF hat seine Wachstumsprognose für Griechenland nach nur drei Tagen nach unten korrigiert. Der Vertreter des IWF in der Troika, Poul Thomsen, sagte am Freitag in Washington, dass die Projektionen des Währungsfonds signifikant nach unten revidiert werden müssten. Der IWF hatte am Dienstag ein überraschend hohes Wachstum für Griechenland vorhergesagt. Es lag demnach bei 2,5 Prozent im Jahr 2015 und bei 3,7 Prozent im Jahr 2016. Der Däne, der auch Europa Chef des IWF ist, sagte in den vergangenen Tagen wäre so viel geschehen, dass die Prognose nicht aufrechterhalten werden könne: „Unsere Wachstums Prognose für dieses Jahr wird ganz klar deutlich nach unten revidiert werden müssen, wegen der aktuellen Turbulenzen und wegen der Verspätung bei der Vervollständigung unserer Beurteilung. Einmal mehr wird damit das Wachstum unter den Vorhersagen bleiben“, sagte Thomsen dem Sender CNBC.

Die österreichische Zeitung der Standard merkt dazu an: „Es kann gut sein, dass die Ökonomen des Internationalen Währungsfonds (IWF) einen neuen Weltrekord in der Kategorie ,die am schnellsten korrigierte Wachstumsprognose‘ aufgestellt haben.“

Der IWF hat in der Vergangenheit seine Prognosen für Griechenland faktisch jedes Mal nach unten korrigieren müssen, wie der Harvard Ökonom Dani Rodrik nachgewiesen hat. Spätestens im Jahr 2011 hätten die Prognosen deutlich kritischer ausfallen müssen: „Tatsächlich waren die Programme auf der Annahme konzipiert, dass es einen magischen und riesigen Anstieg der Produktivität geben werde, ausgelöst durch die Reformen wie die Liberalisierung bestimmter Berufsgruppen und die Arbeitsmarktreform, die niemals umgesetzt wurden“, schrieb Rodrik bereits im Sommer 2012 im Hinblick auf das sich abzeichnende Desaster in Griechenland.

Innerhalb so kurzer Zeit haben sich die Experten allerdings noch nie selbst eines Besseren belehrt.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Ölpreis aktuell: Keine Panik, das lehrt die Geschichte
20.06.2025

Die Angriffe Israels auf iranische Energieanlagen lassen den Ölpreis aktuell klettern, Analysten warnen vor einem Flächenbrand in der...

DWN
Immobilien
Immobilien Airbnb und Co: Wann Untervermieten zur steuerlichen Pflicht wird
20.06.2025

Untervermieten kann lukrativ sein – aber auch steuerlich heikel. Welche Grenzen gelten, wann das Finanzamt mitliest und was man beachten...

DWN
Panorama
Panorama Jobcenter zahlt 5000 Euro Bürgergeld für den Autokauf: "Das ist doch irre!"
20.06.2025

5000 Euro Bürgergeld für ein Auto? Das Jobcenter Dortmund sorgt mit einem Pilotprojekt für Aufsehen. Arbeitslose sollen mit Prämien in...

DWN
Politik
Politik Diplomatie oder Krieg? Der Countdown im Nahen Osten läuft
20.06.2025

Die USA erwägen einen Angriff auf den Iran – in nur zwei Wochen könnte die Entscheidung fallen. Derweil drängen Europa und...

DWN
Technologie
Technologie Europas E-Auto-Interesse schwindet: Verbraucher unzufrieden mit Ladepreisen
20.06.2025

Trotz Klimazielen sinkt Europas Interesse an E-Autos. Hohe Preise und unzufriedene Kunden bremsen die Wende – die USA sind inzwischen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Feiertage abschaffen: Wirtschaftlicher Nutzen bleibt fraglich
20.06.2025

Bringt die Abschaffung von Feiertagen wirklich mehr Wirtschaftswachstum? Eine aktuelle Studie analysiert reale Beispiele aus mehreren...

DWN
Politik
Politik Internationales Wirtschaftsforum in St. Petersburg: Putin spricht zur Weltlage – und Selenskyj stellt seine Legitimität infrage
20.06.2025

Während Russland sich beim Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg als globaler Akteur inszeniert, stellt die Ukraine Putins...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX aktuell: Börse erholt sich zum Start in den Freitagshandel nach mehreren Verlusttagen
20.06.2025

Der DAX hat eine schwierige Woche hinter sich – doch am Freitag zeigt sich Hoffnung. Die Anleger blicken auf politische Entwicklungen und...