Finanzen

Börse: Dax schließt 1,2 Prozent im Minus

Lesezeit: 1 min
23.04.2015 18:27
Der Dax kommt nach ordentlichem Start stark unter Druck: Auslöser waren die schwachen Einkaufsmanagerindizes aus Deutschland und der Eurozone. In Griechenland wird der größten Steuerbehörde der Strom abgedreht, weil Varoufakis die Rechnung nicht bezahlt hat - und darüber hinaus hat Athen einen abenteuerlichen Plan.
Börse: Dax schließt 1,2 Prozent im Minus

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die Furcht der Anleger vor einer Abkühlung der Konjunktur hat den internationalen Aktienbörsen am Donnerstag zu schaffen gemacht. Der Dax verabschiedete sich mit einem Minus von 1,2 Prozent bei 11.723,58 Punkten in den Feierabend. Der EuroStoxx50 verlor 0,8 Prozent auf 3694,72 Stellen. An der Wall Street pendelten Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 jeweils um ihren Vortagesschluss.

Genährt wurden die Spekulationen unter anderem von der überraschend trüben Stimmung in den europäischen Firmen. Der Einkaufsmanagerindex ging um 0,5 Punkte auf 53,5 Zähler zurück, blieb aber über der Wachstumsschwelle von 50 Stellen. Von Reuters befragte Analysten hatten allerdings mit einem Anstieg auf 54,4 Punkte gerechnet. "Obwohl es eine deutliche Verbesserung der europäischen Wirtschaft gibt, ist das Spiel noch nicht gewonnen", sagte Philippe Gijsels, Chef-Analyst von BNP Paribas Fortis Global Markets.

In den USA lag der Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe mit 295.000 leicht über den Erwartungen. Außerdem fiel die Zahl der Eigenheimverkäufe im Februar um 11,4 Prozent und damit so stark wie seit eineinhalb Jahren nicht mehr. Diese enttäuschenden Zahlen dämpften Spekulationen auf eine baldige Anhebung der US-Leitzinsen. Dies setzte der Währung zu. Daraufhin verteuerte sich der Euro auf 1,0795 Dollar von 1,0723 Dollar zum New Yorker Vortagesschluss.

Bei den Unternehmen sorgte Bilfinger mit der fünften Prognosesenkung in Folge für Gesprächsstoff. Der Bau- und Dienstleistungskonzern rechnet nun für das Gesamtjahr mit einem "erheblichen" Ergebnisrückgang. DZ-Bank-Analyst Jasko Terzic sprach von einer "harschen Gewinnwarnung". Bilfinger-Aktien schlossen knapp 18 Prozent tiefer bei 47,38 Euro. Das ist der größte Tagesverlust der Unternehmensgeschichte.

Nach dem Ausstieg des Mehrheitseigentümers stand auch Leifheit ganz oben auf den Verkaufslisten. Die Familie Schuler-Voith hatte ihren 50,5-prozentigen Anteil Insidern zufolge zum Preis von 49 Euro je Aktie verkauft. Die zuletzt stark gestiegene Aktie des Haushalts- und Küchengeräte-Herstellers brach um 13,4 Prozent auf 50,99 Euro ein. Dabei wechselten mehr als 67 Mal so viele Leifheit-Papiere den Besitzer wie an einem Durchschnittstag.

Zu den wenigen Gewinnern am europäischen Aktienmarkt zählte Michelin. Der französische Reifenhersteller steigerte dank der Euro-Abwertung der vergangenen Monate seinen Umsatz. Außerdem kündigte das Unternehmen einen Aktienrückkauf an, dessen Papiere daraufhin in Paris um bis zu 7,4 Prozent auf ein Acht-Jahres-Hoch von 102,90 Euro stiegen.

An der Wall Street legten Dunkin' Brands zeitweise sogar neun Prozent zu. Der Betreiber der Süßwaren-Kette Dunkin' Donuts steigerte den Gewinn im ersten Quartal überraschend stark um 21,2 Prozent auf 0,40 Dollar je Aktie. Außerdem hob das Unternehmen seine Gesamtjahresziele an.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Konfliktlösung ohne Gericht: Verbraucherschlichtung als Chance für Ihr Business
27.04.2024

Verabschieden Sie sich von langwierigen Gerichtsverfahren! Mit dem Verbraucherstreitbeilegungsgesetz (VSBG) senken Sie Ihre Kosten,...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Krieg in der Ukraine: So ist die Lage
27.04.2024

Wegen Waffenknappheit setzt der ukrainische Präsident, Wolodymyr Selenskyj, auf Ausbau der heimischen Rüstungsindustrie, um sein Land...

DWN
Finanzen
Finanzen Hohes Shiller-KGV: Sind die Aktienmärkte überbewertet?
27.04.2024

Bestimmte Welt-Aktienmärkte sind derzeit sehr teuer. Diese sind auch in Indizes wie dem MSCI World hoch gewichtet. Manche Experten sehen...

DWN
Finanzen
Finanzen EM 2024 Ticketpreise explodieren: Die Hintergründe
27.04.2024

Fußball-Enthusiasten haben Grund zur Freude: Es besteht immer noch die Chance, Tickets für die EM 2024 zu erwerben. Allerdings handelt es...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschland als Unternehmensstandort: Zwischen Herausforderungen und Chancen
27.04.2024

Trotz seines Rufes als europäischer Wirtschaftsmotor kämpft Deutschland mit einer Vielzahl von Standortnachteilen. Der Staat muss...

DWN
Immobilien
Immobilien Deutschlands herrenlose Häuser: Eine Chance für den Markt?
27.04.2024

Herrenlose Immobilien - ein kurioses Phänomen in Deutschland. Es handelt sich hier um Gebäude oder Grundstücke, die keinen...

DWN
Finanzen
Finanzen Reich werden an der Börse: Ist das realistisch?
27.04.2024

Viele Anleger wollen an der Börse vermögend werden. Doch ist das wahrscheinlich - oder wie wird man tatsächlich reich?

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Deutsche müssen über Abschiebungen diskutieren - mit aller Vorsicht
26.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...