Gemischtes

Urteil: Mitsubishi muss Schmerzensgeld an Ex-Zwangsarbeiter zahlen

Ein Gericht in Korea hat den japanischen Automobilkonzern Mitsubishi zu Schadensersatzzahlungen verurteilt. Mitsubishi hatte während der japanischen Kolonialherrschaft in Südkorea zwischen 1910 bis 1945 Zwangsarbeiter eingesetzt.
24.06.2015 14:46
Lesezeit: 1 min

Ein Berufungsgericht in Südkorea hat das japanische Unternehmen Mitsubishi Heavy Industries angewiesen, Schadenersatz an ehemalige koreanische Zwangsarbeiter zu zahlen. Das Landgericht in Kwangju sprach am Mittwoch vier Frauen insgesamt 460 Millionen Won (370.000 Euro) unbezahlte Löhne und Schmerzensgeld zu, wie die nationale Nachrichtenagentur Yonhap berichtete.

Außerdem soll der Schwerindustriekonzern 102 Millionen Won an eine Familie zahlen, deren inzwischen verstorbene Angehörige ebenfalls während der japanischen Kolonialherrschaft (1910-45) bei Mitsubishi gearbeitet hätten.

Bereits im November 2013 hatte ein Bezirksgericht in Kwangju den Konzern zur Zahlung von Schmerzensgeld an die fünf Kläger und Klägerinnen verurteilt. Mitsubishi war aber in Berufung gegangen. „Zwangsarbeit ist eine illegale Handlung gegen die Menschlichkeit“, sagte der Richter Hong Dong Gi.

Die Kläger verlangen auch eine Entschuldigung von Mitsubishi. Die meisten noch lebenden Opfer der Zwangsarbeit bei dem Konzern sind über 80 Jahre alt. Während der Kolonialzeit und des Zweiten Weltkriegs wurden nach Schätzungen Hunderttausende Koreaner in Japan zur Arbeit gezwungen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bundesbank: Deutsche Exportwirtschaft verliert deutlich an globaler Stärke
14.07.2025

Die deutsche Exportwirtschaft steht laut einer aktuellen Analyse der Bundesbank zunehmend unter Druck. Branchen wie Maschinenbau, Chemie...

DWN
Immobilien
Immobilien Gebäudeenergiegesetz: Milliardenprojekt für 1,4 Billionen Euro – hohe Belastung, unklare Wirkung, politisches Chaos
14.07.2025

Die kommende Gebäudesanierung in Deutschland kostet laut Studie rund 1,4 Billionen Euro. Ziel ist eine Reduktion der CO₂-Emissionen im...

DWN
Politik
Politik EU plant 18. Sanktionspaket gegen Russland: Ölpreisobergrenze im Visier
14.07.2025

Die EU verschärft den Druck auf Moskau – mit einer neuen Preisgrenze für russisches Öl. Doch wirkt die Maßnahme überhaupt? Und was...

DWN
Technologie
Technologie Datenschutzstreit um DeepSeek: Deutschland will China-KI aus App-Stores verbannen
14.07.2025

Die chinesische KI-App DeepSeek steht in Deutschland unter Druck. Wegen schwerwiegender Datenschutzbedenken fordert die...

DWN
Finanzen
Finanzen S&P 500 unter Druck – Sommerkrise nicht ausgeschlossen
14.07.2025

Donald Trump droht mit neuen Zöllen, Analysten warnen vor einer Sommerkrise – und die Prognosen für den S&P 500 könnten nicht...

DWN
Politik
Politik Wenn der Staat lahmt: Warum die Demokratie leidet
14.07.2025

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier warnt eindringlich vor den Folgen staatlicher Handlungsunfähigkeit. Ob kaputte Brücken,...

DWN
Politik
Politik Fluchtgrund Gewalt: Neue Angriffe in Syrien verstärken Ruf nach Schutz
14.07.2025

Trotz Versprechen auf nationale Einheit eskaliert in Syrien erneut die Gewalt. Im Süden des Landes kommt es zu schweren Zusammenstößen...

DWN
Finanzen
Finanzen Altersarmut nach 45 Beitragsjahren: Jeder Vierte bekommt weniger als 1300 Euro Rente
14.07.2025

Auch wer sein Leben lang gearbeitet hat, kann oft nicht von seiner Rente leben. Dabei gibt es enorme regionale Unterschiede und ein starkes...