Politik

EU stellt Griechenland „Notstandskredite“ in Aussicht

Um die Versorgung in Griechenland zu garantieren, bringt EU-Parlamentspräsident Martin Schulz „Notstandskredite“ ins Spiel. Die Lage ist so dramatisch, dass die Banken offenbar einen massiven Haircut für die Sparer vorbereiten.
04.07.2015 14:08
Lesezeit: 1 min

Der Präsident des EU-Parlaments, Martin Schulz, hat „Notstandskredite“ zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Versorgung in Griechenland ins Spiel gebracht. „Dafür wären kurzfristig Gelder in Brüssel abrufbar“, sagte der SPD-Politiker der Welt am Sonntag. Man werde „die Menschen in Griechenland nicht im Stich lassen“.

Besonders schwierig werde die Lage, wenn Athen nach einem „Nein“ der Griechen beim Referendum am Sonntag zu den Forderungen der Geldgeber das Geld ausgehe. „Ohne neues Geld können die Gehälter nicht ausgezahlt werden, das Gesundheitssystem funktioniert nicht mehr, die Stromversorgung und der öffentliche Transport versagen“, sagte er. Schulz wünscht sich eine Übergangsregierung und arbeitet offen an daran, dass die Tsipras-Partei verschwindet.

Die griechischen Banken haben nur noch Cash in Höhe von 500 Millionen Euro – eine Öffnung der Filialen ist damit unmöglich. Daher steht in dem Land offenbar der massivste Schuldenschnitt für Kleinsparer in der Geschichte des Euro bevor. Wie die FT berichtet, wollen die Banken in ihrer dramatischen Situation einen massiven Zugriff auf alle Sparguthaben exekutieren. Die Lage scheint so kritisch, dass die Banken planen, alle Guthaben über 8000 Euro um 30 Prozent zu kürzen.

Doch auch das Geld der europäischen Steuerzahler ist vernichtet, die USA hat den Zahltag für die Eurozone bereits ausgerufen.

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen CBDCs und Gold – Kontrolle oder Freiheit?

In einer Zeit rasanter Veränderungen stellt sich mehr denn je die Frage: Wie sicher ist unser Geld wirklich? Die Einführung von CBDCs...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Der offene Konflikt zwischen Big Tech und der EU eskaliert
24.04.2025

Meta hat den diplomatischen Kurs verlassen und mit scharfen Vorwürfen auf die jüngsten Strafen der EU-Kommission reagiert. Der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lego rüstet auf: Wie der Spielzeugriese mit Industrie 4.0 zum globalen Produktionsvorbild werden will
24.04.2025

Mit KI, Robotik und strategischer Fertigung wird Lego zum heimlichen Vorbild europäischer Industrie – und setzt neue Standards in...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Drittes Jahr in Folge kein Wachstum – Habeck senkt Prognose
24.04.2025

Ein drittes Jahr ohne Wachstum, eine düstere Prognose und ein scheidender Minister, der den Stillstand verwaltet: Robert Habeck...

DWN
Politik
Politik Europa sitzt auf russischem Milliardenvermögen – doch es gibt ein Problem
24.04.2025

Europa sitzt auf eingefrorenem russischen Vermögen im Wert von 260 Milliarden Euro – ein gewaltiger Betrag, der den Wiederaufbau der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ifo-Geschäftsklima: Deutsche Unternehmen trotzen globalen Risiken
24.04.2025

Während weltweit wirtschaftliche Sorgen zunehmen, überrascht der Ifo-Index mit einem leichten Plus. Doch der Aufschwung ist fragil: Zwar...

DWN
Finanzen
Finanzen Aktive ETFs: Wie US-Finanzriesen Europa erobern und was das für Anleger heißt
24.04.2025

Amerikanische Vermögensverwalter drängen verstärkt auf den europäischen Markt für aktiv gemanagte ETFs, da hier im Vergleich zu den...

DWN
Politik
Politik Meloni wird Trumps Brücke nach Europa
24.04.2025

Giorgia Meloni etabliert sich als bevorzugte Gesprächspartnerin Donald Trumps – und verschiebt das diplomatische Gleichgewicht in Europa.

DWN
Politik
Politik Rot-Grüner Koalitionsvertrag für Hamburg steht
24.04.2025

SPD und Grüne wollen in Hamburg weiter gemeinsam regieren – trotz veränderter Mehrheitsverhältnisse. Der neue Koalitionsvertrag steht,...