Finanzen

Rocket Internet: Zeichner von Wandelanleihe profitieren von Kurs-Sturz

Lesezeit: 1 min
14.07.2015 10:45
Die Aktie des Start-up-Finanzierers Rocket Internet ist am Dienstagmorgen zeitweise um 14 Prozent eingebrochen - Rekord. Die Käufer einer zuvor begebenen Wandelanleihe freuen sich naturgemäß über den Absturz
Rocket Internet: Zeichner von Wandelanleihe profitieren von Kurs-Sturz
Die Aktie des Unternehmens Rocket Internet hat am Dienstag an Wert verloren. (Grafik: ariva.de)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der Startup-Finanzierer Rocket Internet hat sich über Nacht 550 Millionen Euro frisches Kapital besorgt und will damit seine Unternehmensbeteiligungen weiter aufstocken. Der Berliner Börsenneuling begab Wandelanleihen, die bei steigenden Aktienkursen in Rocket-Internet-Aktien getauscht werden können. An der Börse führte das zu einem Kurssturz um 15 Prozent auf weniger als 35 Euro - zur Freude der Käufer der Wandelanleihen. Denn bei welchem Kurs sich für sie der Tausch in Rocket-Aktien lohnt, richtet sich nach dem Durchschnittskurs des Papiers am Mittwoch.

Im Vergleich zu diesem Referenzpreis muss der Kurs während der siebenjährigen Laufzeit um 35 Prozent steigen, damit der Tausch für die Anleihegläubiger attraktiv ist. Die Aktie liegt deutlich unter dem Ausgabepreis von 42,50 Euro zum Börsengang im Herbst 2014. Verzinst wird die Wandelanleihe mit 3,0 Prozent, am oberen Rand der Angebotsspanne, wie die begleitende Bank JPMorgan am Mittwoch mitteilte. Tauschen alle Zeichner der Anleihe, muss Rocket Internet sein Kapital um mehr als sechs Prozent aufstocken.

Rocket braucht laufend Geld, um die Beteiligungen an den am weitesten entwickelten und vielversprechendsten Portfolio-Unternehmen zu erhöhen - am besten auf einen Mehrheitsanteil - oder aber neue Unternehmen zu gründen und zu finanzieren. Der Kapitalhunger des Wagniskapitalfinanzierers ist groß: Nach dem 1,4 Milliarden Euro schweren Börsengang hatte Rocket schon im Februar weitere fast 600 Millionen Euro frisches Kapital eingesammelt. Die flüssigen Mittel sind seit Jahresbeginn aber um 700 Millionen auf 1,3 Milliarden Euro abgeschmolzen. Denn die Startup-Firmen schreiben alle noch rote Zahlen.

Auf der Hauptversammlung Ende Juni hatte sich der Vorstand um Oliver Samwer daher weitreichende Vorratsbeschlüsse von den Aktionären geholt. Damit könnte Rocket Internet das Kapital binnen fünf Jahren um rund 2,5 Milliarden Euro erhöhen und weitere Wandelanleihen ausgeben.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tarifrunde der Chemieindustrie: Gewerkschaft fordert mehr Lohn
26.04.2024

Im Tarifstreit in Ostdeutschlands Chemieindustrie fordert die Gewerkschaft IG BCE eine Lohnerhöhung von 7 Prozent. Arbeitgeber warnen vor...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Automesse China 2024: Deutsche Autohersteller im Preiskrieg mit BYD, Xiaomi und Co.
25.04.2024

Bei der Automesse in China steht der eskalierende Preiskrieg bei Elektroautos im Vordergrund. Mit hohen Rabatten kämpfen die Hersteller...

DWN
Technologie
Technologie 3D Spark: Ein Hamburger Start-up revolutioniert die Bahnbranche
25.04.2024

Die Schienenfahrzeugindustrie befindet sich in einem grundlegenden Wandel, in dessen Verlauf manuelle Fertigungsprozesse zunehmend...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lieferdienste in Deutschland: Bei Flink, Wolt und anderen Lieferando-Konkurrenten geht es um alles oder nichts
25.04.2024

Getir, Lieferando, Wolt, UberEats - das Angebot der Essenskuriere ist kaum noch überschaubar. Wer am Markt letztlich bestehen wird,...

DWN
Politik
Politik Bericht: Habeck-Mitarbeiter sollen Kritik am Atom-Aus missachtet haben
25.04.2024

Wichtige Mitarbeiter von Bundesministern Habeck und Lemke sollen laut einem Bericht interne Zweifel am fristgerechten Atomausstieg...