Wirtschaft

Einigung beim Atom-Deal mit Iran macht Öl billiger

Nach Angaben iranischer Diplomaten und westlicher Sicherheitskreise wurde bei den Atom-Verhandlungen mit Teheran eine Einigung erzielt. Der Ölpreis für ein Barrel der richtungsweisenden Nordseesorte ging nach der Meldung um 1,6 Prozent auf 56,94 Dollar zurück. Die US-Ölsorte WTI verlor sogar 3,3 Prozent auf 50,48 Dollar.
14.07.2015 09:05
Lesezeit: 1 min
Einigung beim Atom-Deal mit Iran macht Öl billiger
Die Einigung beim Atom-Deal mit dem Iran hat zum plötzlichen Verfall des Brent-Ölpreises geführt. (Grafik: ariva.de)

In den Atom-Verhandlungen mit dem Iran gibt es nach Angaben iranischer Diplomaten und westlicher Sicherheitskreise eine Einigung. „Alle die harte Arbeit hat sich bezahlt gemacht“, sagte ein iranischer Diplomat am Dienstag am Rande der Verhandlungen in Wien der Nachrichtenagentur Reuters. „Wir haben eine Einigung erreicht. Gott schütze unser Volk.“ Ein zweiter iranischer Diplomat bestätigte, dass es eine Übereinkunft gebe. Die EU kündigte eine Sitzung der Außenminister der fünf UN-Vetomächte USA, Russland, China, Großbritannien und Frankreich sowie Deutschlands für 10.30 Uhr (MESZ) und eine anschließende Pressekonferenz an.

Die Islamische Republik steht im Verdacht, unter dem Deckmantel eines zivilen Atomprogramms nach Atomwaffen zu streben. Die Teheraner Führung bestreitet dies. Die Einigung dürfte den Weg frei machen für die Aufhebung von Sanktionen im Gegenzug für eine Beschränkung des iranischen Atomprogramms. Der jüngste Entwurf für einen Kompromiss sah laut Insidern Einschränkungen des Atomsprogramms für mehr als zehn Jahre vor. Die Sanktionen sollen langsam auslaufen. Zu den offenen Punkten gehörte Diplomaten zufolge zuletzt noch das 2006 gegen die Islamische Republik verhängte UN-Waffenembargo. Die Regierung in Teheran fordert eine sofortige Aufhebung dieses Verbots.

Der Ölpreis geriet nach der Meldung über die Einigung unter Druck. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent verbilligte sich um rund 1,6 Prozent auf 56,94 Dollar, US-Öl der Sorte WTI verlor sogar 3,3 Prozent auf 50,48 Dollar. Eine Einigung im Atom-Streit erhöht Börsianern zufolge die Wahrscheinlichkeit einer baldigen Wiederaufnahme der iranischen Erdöl-Exporte.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bundesbank: Deutsche Exportwirtschaft verliert deutlich an globaler Stärke
14.07.2025

Die deutsche Exportwirtschaft steht laut einer aktuellen Analyse der Bundesbank zunehmend unter Druck. Branchen wie Maschinenbau, Chemie...

DWN
Immobilien
Immobilien Gebäudeenergiegesetz: Milliardenprojekt für 1,4 Billionen Euro – hohe Belastung, unklare Wirkung, politisches Chaos
14.07.2025

Die kommende Gebäudesanierung in Deutschland kostet laut Studie rund 1,4 Billionen Euro. Ziel ist eine Reduktion der CO₂-Emissionen im...

DWN
Politik
Politik EU plant 18. Sanktionspaket gegen Russland: Ölpreisobergrenze im Visier
14.07.2025

Die EU verschärft den Druck auf Moskau – mit einer neuen Preisgrenze für russisches Öl. Doch wirkt die Maßnahme überhaupt? Und was...

DWN
Technologie
Technologie Datenschutzstreit um DeepSeek: Deutschland will China-KI aus App-Stores verbannen
14.07.2025

Die chinesische KI-App DeepSeek steht in Deutschland unter Druck. Wegen schwerwiegender Datenschutzbedenken fordert die...

DWN
Finanzen
Finanzen S&P 500 unter Druck – Sommerkrise nicht ausgeschlossen
14.07.2025

Donald Trump droht mit neuen Zöllen, Analysten warnen vor einer Sommerkrise – und die Prognosen für den S&P 500 könnten nicht...

DWN
Politik
Politik Wenn der Staat lahmt: Warum die Demokratie leidet
14.07.2025

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier warnt eindringlich vor den Folgen staatlicher Handlungsunfähigkeit. Ob kaputte Brücken,...

DWN
Politik
Politik Fluchtgrund Gewalt: Neue Angriffe in Syrien verstärken Ruf nach Schutz
14.07.2025

Trotz Versprechen auf nationale Einheit eskaliert in Syrien erneut die Gewalt. Im Süden des Landes kommt es zu schweren Zusammenstößen...

DWN
Finanzen
Finanzen Altersarmut nach 45 Beitragsjahren: Jeder Vierte bekommt weniger als 1300 Euro Rente
14.07.2025

Auch wer sein Leben lang gearbeitet hat, kann oft nicht von seiner Rente leben. Dabei gibt es enorme regionale Unterschiede und ein starkes...