Deutschland

Bundesamt fordert Schweiger zur Kooperation für Flüchtlingsheim auf

Lesezeit: 1 min
08.08.2015 13:09
Til Schweiger prescht beim Thema Flüchtlinge gern vor - zuletzt mit der Ankündigung, ein besonders gutes Flüchtlingsheim zu bauen. Die Fachleute vom Migrations-Bundesamt treten auf die Bremse.
Bundesamt fordert Schweiger zur Kooperation für Flüchtlingsheim auf

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Für seine Pläne zum Bau eines «Vorzeige-Flüchtlingsheims» bekommt Filmstar Til Schweiger nun behördlichen Gegenwind. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) forderte den Schauspieler und Regisseur (51) zur Zusammenarbeit auf: «Eine Unterkunft hinsetzen und dann läuft es - ganz so einfach ist es dann doch nicht», sagte BAMF-Chef Manfred Schmidt der Zeitung «Die Welt» (Samstag).

Schweiger hatte vor einer Woche angekündigt, er wolle in Osterode am Harz in einer alten Bundeswehrkaserne zusammen mit Freunden ein Flüchtlingsheim mit Freizeitangeboten für Kinder, einer Sportanlage, Werkstätten und einer Näherei schaffen, so die dpa. Dazu sagte BAMF-Präsident Schmidt: «Wenn jemand behauptet, dass er es besser kann, ist die erste Reaktion einer Verwaltung immer zunächst zurückhaltend.»

Schweiger hatte kürzlich zu einer Spendenaktion für Flüchtlinge aufgerufen und war auf seiner Facebook-Seite angefeindet worden. Der Erfolgsregisseur («Keinohrhasen», «Kokowääh», «Honig im Kopf») telefonierte deswegen mit dem SPD-Vorsitzenden Sigmar Gabriel, den er nun auch zu einem persönlichen Gespräch traf.

Das Portal «Bild.de» veröffentlichte ein Foto, das die beiden bei ihrem Treffen am Freitag in einem Berliner Club zeigen soll. Gabriel schrieb auf Facebook zu seinem Foto mit Schweiger: «Ernste Gesichter zu einem ernsten Thema. (...) Wir haben Planungen für Flüchtlinge und gegen rechtsradikale Hetze besprochen. Es war ein sehr intensives und gutes Gespräch.»

Schmidt räumte in der «Welt» ein: «Das Gute ist, dass ein Prominenter wie Til Schweiger der Bevölkerung zeigt: Ich kümmere mich um Flüchtlinge. Das ermuntert viele, sich in dem für sie möglichen Maße einzubringen. Es gebe bereits Vorzeigeunterkünfte für Flüchtlinge, etwa in Ellwangen in Baden-Württemberg.

Schweiger habe es als Privatmann teilweise auch leichter als die öffentliche Verwaltung, fügte Schmidt hinzu. So müsse er bei der Suche nach einem Betreiber keine europaweite Ausschreibung starten. «Verwaltungen sind an die strikten Vergabestrukturen gebunden.»


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Deutsche müssen über Abschiebungen diskutieren - mit aller Vorsicht
26.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Tourismus-Branche: „In Hotellerie und Gastgewerbe ist noch nichts wieder in Ordnung“
26.04.2024

Die deutsche Tourismus-Branche, also Hotellerie und Gastronomie, firmiert neuerdings unter dem neuen Sammelbegriff „Gastwelt“ - auch um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bürokratieabbau: Ministerin fordert mehr Widerstandsfähigkeit und Effizienz
26.04.2024

Rheinland-Pfalz ist ein mittelständisch geprägtes Land. Gerade kleinere Betriebe hadern mit zu viel bürokratischem Aufwand.

DWN
Politik
Politik Hybride Bedrohungen: Drohnen-Flüge und psychologische Kriegsführung
26.04.2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eindringlich vor hybriden Bedrohungen in Deutschland gewarnt. Gegen den Einsatz von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...