Die österreichische Polizeigewerkschaft, die etwa 30.000 Polizeibeamte vertritt, kritisiert, dass die Regierung in Wien zu wenige Maßnahmen unternehme, um die Flüchtlings-Krise zu bewältigen. Die Leidtragenden seien die Polizeibeamten. Die Stimmung bei den Polizisten sei inzwischen „am Siedepunkt“, berichtet die Wiener Zeitung Die Presse unter dem Titel „Aufstand bei Polizei steht bevor“. Deshalb wurde ein Papier ausgearbeitet, das die Forderungen an die Regierung klar benennt. Bereits am vergangenen Wochenende haben der Presse zufolge bereits mehrere Beamte den Dienst verweigert, weil es bereits der vierte Wochenend-Dienst hintereinander gewesen wäre. Die Beamten behalten sich „weitrechende gewerkschaftliche Maßnahmen“ vor – schließen also auch einen Streik nicht aus.
Das Papier soll bei einer Sitzung am 5. November präsentiert werden. Die Polizisten verlangen 1.000 zusätzliche Stellen bis 2018. Das vorhandene Personal könne die Last der Überstunden nicht mehr tragen. Nach dem 30. Krankenstandstag haben Polizisten in Österreich keinen Anspruch mehr auf pauschale Zulagen. Diese finanziellen Nachteile seien aus der Welt zu schaffen. Zudem fordern die Beamten mehr psychologische Betreuungsmöglichkeiten und Schutzimpfungen. Außerdem lehnen sie die „Verwendung von Räumlichkeiten der Exekutive als Flüchtlingsquartiere“ ab.