Politik

US-Arbeitsmarkt: Goldpreis bricht ein, Hoffnung auf Zinswende steigt

Der Goldpreis ist nach der Veröffentlichung der offiziell guten US-Arbeitsmarktzahlen eingebrochen. Die Zahlen zeigen, dass junge Arbeitnehmer Jobs verloren haben. Die Unternehmen nehmen offenbar lieber ältere Leute, denen die Sicherheit des Jobs wichtiger ist als eine Lohnerhöhung.
06.11.2015 17:02
Lesezeit: 2 min
US-Arbeitsmarkt: Goldpreis bricht ein, Hoffnung auf Zinswende steigt
Mehr Jobs für ältere Arbeitnehmer. (Grafik: Zerohedge)

Der starke Dollar hat den Goldpreis am Freitag unter Druck gesetzt. Das in der US-Devise notierte Edelmetall verbilligte sich um bis zu 1,6 Prozent auf ein Drei-Monats-Tief von 1086 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm). Ein brummender Job-Motor in den USA nährte zum Wochenschluss Spekulationen auf eine Zinserhöhung im Dezember.

Das machte die US-Währung für Anleger attraktiver: Der Dollar -Index, der den Kurs zu wichtigen Währungen wie Euro oder Yen widerspiegelt, kletterte um bis zu 1,4 Prozent auf 99,345 Punkte und lag damit so hoch wie seit sieben Monaten nicht mehr. "Der Dollar steigt und das könnte Gold auf seine Jahrestiefststände drücken", sagte Analyst Jonathan Butler vom Handelshaus Mitsubishi. Im Juli hatte der Goldpreis bei 1077 Dollar den niedrigsten Stand seit fünfeinhalb Jahren markiert.

Die US-Wirtschaft hat im Oktober überraschend viele Jobs geschaffen und steuert offiziell auf Vollbeschäftigung zu. Die Zahl der neuen Stellen stieg um 271.000, wie das Arbeitsministerium am Freitag in Washington bekanntgab. Von Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit 180.000 gerechnet. Die getrennt ermittelte Arbeitslosenquote fiel auf 5,0 Prozent. Das ist das niedrigste Niveau seit April 2008 - also der Zeit vor Ausbruch der weltweiten Finanzkrise. Die Daten dürften Befürwortern einer raschen Zinswende Argumente an die Hand geben. Die US-Notenbank (Fed) hat die erste geldpolitische Straffung seit fast zehn Jahren für Dezember fest auf die Agenda gesetzt. Sie hat Fortschritte am Arbeitsmarkt ausdrücklich zur Bedingung für eine Abkehr von der Nullzins-Politik gemacht.

Ein interessantes Detail hat der Finanzblog Zerohedge ausgegraben. Die älteren Arbeitnehmer haben mehr Jobs, die Jungen deutlich weniger. Zerohedge glaubt, dies hänge damit zusammen, dass die älteren Arbeitnehmer mehr auf Sicherheit als auf Lohnerhöhungen setzen und den Arbeitgebern daher lieber sind.

Der Euro fiel nach Veröffentlichung der Statistik auf 1,0723 von zuvor 1,0865 Dollar. Die Daten drückten an der Wall Street vorbörslich auf die Aktien-Futures. Die Fed soll Vollbeschäftigung fördern und ist nun fast am Ziel. Der Chef der Fed von Chicago, Charles Evans, sagte, die Zeit für eine Zinsanhebung könnte reif sein. Er sei weiter offen für einen solchen Schritt im Dezember.

Die Fed sorgt mit ihrer Nullzinspolitik bereits seit mehr als einem halben Jahrzehnt für eine Hausse an den Aktienmärkten. Mit einer Abkehr von der ultralockeren Geldpolitik muss sich die Wall Street darauf einstellen, dass die Wirtschaft weniger Unterstützung von der Fed erhält. Zuletzt hat sich der US-Aufschwung verlangsamt. Doch Experten sehen darin kein Schwächezeichen: Denn der Konsum, der rund zwei Drittel der US-Wirtschaftsleistung ausmacht, zog weiter an. Auch Fed-Chefin Janet Yellen betonte zuletzt, die Konjunktur laufe gut.

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