Politik

Polizei ratlos: Google-Auto gestoppt, aber kein Fahrer für das Strafmandat

Die Polizei in Kalifornien hat ein neues Problem entdeckt: Bei einer Verkehrskontrolle wurde ein Google-Selbstfahrauto gestoppt. Doch niemand der Insassen erklärte sich für zuständig, weil das Auto selbst gefahren ist. Das Vergehen war allerdings kurios: Das Auto war zu langsam gefahren.
13.11.2015 11:43
Lesezeit: 1 min

Ein Motorrad-Polizist in Kalifornien hat ein selbstfahrendes Auto von Google gestoppt, weil es zu langsam unterwegs war. Der Internetkonzern veröffentlichte am Donnerstag ein Foto des Polizisten im sozialen Netzwerk Google+ und schrieb darunter: „Zu langsam gefahren? Wir wetten, Menschen passiert das nicht sehr oft!“ Die Polizei in Mountain View, dem Sitz von Google in Kalifornien, bestätigte den Vorfall. Das Auto sei mit einer Geschwindigkeit von 24 Meilen (38 Kilometer) pro Stunde auf einer Straße gefahren, wo eine Höchstgeschwindigkeit von 35 Meilen pro Stunde (56 Stundenkilometer) erlaubt ist – und habe den Verkehr behindert.

Als der Polizist sich dem Auto näherte, erkannte er aber, dass es sich um ein selbstfahrendes Mobil von Google handelte; es sei also ganz legal gewesen, dass das langsame Auto auf der Straße unterwegs war. Die selbstfahrenden Autos von Google können aus Sicherheitsgründen nicht schneller als 25 Meilen pro Stunde fahren. Kalifornien erlaubt, dass sie auf Straßen mit Tempolimit bis zu 35 Meilen pro Stunde unterwegs sind. Der Motorrad-Polizist habe sich mit dem Insassen des Google-Autos noch über die Verkehrsbehinderung unterhalten, teilte die Polizei weiter mit.

Google arbeitet seit rund sechs Jahren an selbstfahrenden Autos, seit Juni sind sie auch auf öffentlichen Straßen in Mountain View unterwegs. „Wir wollen, dass sie freundlich und nahbar rüberkommen, nicht dass sie beängstigend schnell durch Wohngebiete düsen“, betonte das Unternehmen am Donnerstag. Sicherheitshalber sitzt ein Fahrer im Auto, der über ein Lenkrad, ein Gas- und ein Bremspedal verfügt, um nötigenfalls einzugreifen. „Nach 1,2 Millionen Meilen autonomen Fahrens sind wir stolz darauf, dass wir noch nicht einen einzigen Strafzettel bekommen haben“, teilte Google mit.

 

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Raucherpause im Job: Ausstempeln erforderlich?
30.06.2025

Raucherpause im Job – ein kurzer Zug an der Zigarette, doch was sagt das Arbeitsrecht? Zwischen Ausstempeln, Betriebsvereinbarung und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lufthansa sichert sich Anteile an Air Baltic – trotz Bedenken
30.06.2025

Die Lufthansa steigt bei der lettischen Fluggesellschaft Air Baltic ein – jedoch nicht ohne Bedenken der Kartellwächter. Was bedeutet...

DWN
Politik
Politik Kanada knickt ein: Handelsgespräche mit den USA nach Steuer-Rückzug wieder aufgenommen
30.06.2025

Die Regierung Trudeau muss einlenken: Kanada streicht die Digitalsteuer für US-Konzerne – sonst drohen massive Strafzölle. Die USA...

DWN
Politik
Politik Analyse: „Achse des Bösen“ knistert – Iran hat keine Freunde
30.06.2025

Die „Achse des Bösen“ wackelt: Nach den westlichen Angriffen auf Iran schweigen Russland, China und Nordkorea auffällig. Für den...

DWN
Politik
Politik Iran droht Trump indirekt mit dem Tod – Waffenruhe in Gaza in Sicht?
30.06.2025

Zwischen Drohungen, Diplomatie und geopolitischem Kalkül: Der Iran richtet scharfe Worte an Donald Trump und spricht gleichzeitig über...

DWN
Politik
Politik Citigroup-Chefin sieht Revolution der Wirtschaft: Größer als Trumps Handelskrieg
30.06.2025

Citigroup-Chefin Jane Fraser sieht im Exklusiv-Interview die KI als größte Umwälzung seit Jahrzehnten. Trump, Handelspolitik und Zölle...

DWN
Panorama
Panorama Merz-Fake News: Warum sich Falschnachrichten über Kanzler Merz derzeit so stark verbreiten
30.06.2025

Gezielte Falschinformationen, manipulierte Videos und absurde Behauptungen über Kanzler Merz fluten die sozialen Netzwerke. Was steckt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Payback-Punkte sammeln mit der Girocard: Sparkassen schließen sich an
30.06.2025

Payback kooperiert jetzt mit den Sparkassen – ein wichtiger Schritt für das größte Bonusprogramm Deutschlands. Doch wie funktioniert...