Politik

US-Institut und EU dementieren Bericht der WirtschaftsWoche glaubwürdig

Ein Bericht der WirtschaftsWoche wird von allen Beteiligten dementiert: Demnach haben EU-Beamte das US-Institut nicht über die VW-Manipulationen informiert. Auch die EU dementiert glaubwürdig.
13.11.2015 21:30
Lesezeit: 1 min

Zu unserem Bericht über die EU, die USA und die VW-Manipulationen hat sich die WirtschaftsWoche ein hartes Dementi eingefangen. Die AFP berichtet:

Das Umweltforschungsinstitut ICCT hat der Darstellung widersprochen, es sei von Beamten der Europäischen Union auf die Abgasmanipulationen von VW gestoßen worden. "Das ICCT ist niemals von irgendwem über mögliche Betrügereien bei Abgastests informiert worden", erklärte das Institut am Freitag und dementierte damit einen Bericht der "Wirtschaftswoche".

Der International Council on Clean Transportation (ICCT, zu deutsch: Internationaler Rat für sauberen Verkehr) ist ein gemeinnütziges Forschungsinstitut mit dem Ziel, Straßen-, See- und Luftverkehr sauberer zu machen. Der ICCT hatte die US-Behörden nach eigenen Tests auf mögliche Betrügereien hingewiesen, wodurch im September der Abgas-Skandal ausgelöst wurde.

Es gebe vermutlich eine "Verwechslung" zwischen den erhöhten Stickoxidemissionen bei Diesel-Modellen, die der EU-Kommission seit 2011 bekannt gewesen seien, und der Verwendung von manipulierter Software, die erst nach 2014 entdeckt worden sei, sagte ein ICCT-Sprecher. Auch aus Kreisen der EU-Kommission in Brüssel war zu hören, der Artikel in der "Wirtschaftswoche" könne zu "Missverständnissen" führen. Ein dort zitiertes Schreiben an den damaligen EU-Industriekommissar Antonio Tajani habe sich auf Manipulationen beim Reifendruck bezogen, nicht auf den Einsatz von manipulierter Software.

Es seien Beamte aus der EU-Behörde gewesen, die den ICCT auf die möglichen Betrügereien bei den Stickoxidemissionen aufmerksam gemacht hätten, hatte indes die Chefin der kalifornischen Umweltbehörde (Carb), Mary Nichols, der "Wirtschaftswoche" gesagt.

VW hatte im September zugeben müssen, dass in etwa elf Millionen Dieselfahrzeugen eine Software eingesetzt wurde, die den Ausstoß von Stickoxiden im Testbetrieb als zu niedrig auswies. Vergangene Woche gestand das Wolfsburger Unternehmen zudem ein, dass bei vermutlich rund 800.000 seiner Autos der tatsächliche Ausstoß des klimaschädlichen Gases CO2 höher ist als angegeben.

Anzeige
DWN
Technologie
Technologie BradyPrinter i7500: Revolution im Hochpräzisionsdruck

Sie haben genug vom altmodischen Druck großer Etikettenmengen? Keine Kalibrierung, keine Formatierung, kein umständliches Hantieren mit...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Technologie
Technologie Arbeitsmarkt: Top-Berufe, die es vor 20 Jahren noch nicht gab
31.03.2025

Eine Studie von LinkedIn zeigt, wie Künstliche Intelligenz (KI) neue Jobs und Fähigkeiten schafft, Karrieren und Arbeitswelt verändert:...

DWN
Finanzen
Finanzen Commerzbank-Aktie: Kurs knickt nach Orcel-Aussage deutlich ein
31.03.2025

Die Commerzbank-Aktie muss nach einer starken Rallye einen Rückschlag hinnehmen. Unicredit-Chef Andrea Orcel hatte zuvor einen möglichen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU vor Herausforderungen: Handelskriege könnten die Wirtschaft belasten – der Ausweg heißt Binnenmarkt
31.03.2025

Die protektionistischen Maßnahmen der USA und mögliche Handelskonflikte belasten die EU-Wirtschaft. Experten wie Mario Draghi fordern...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Betonblock: Lego verklagt Hersteller von Anti-Terror-Betonklötzen
31.03.2025

Lego verklagt das niederländische Unternehmen Betonblock. Die Anti-Terror-Blöcke des Herstellers erinnerten zu sehr an die...

DWN
Technologie
Technologie Neue EU-Vorschriften: Plug-in-Hybriden drohen deutlich höhere CO2-Emissionen
31.03.2025

Mit der Einführung neuer, verschärfter Emissionsmessungen für Plug-in-Hybride (PHEVs) wird die Umweltbilanz dieser Fahrzeuge erheblich...

DWN
Politik
Politik Marine Le Pen wegen Veruntreuung zu Fußfesseln verurteilt - FN-Chef Bardella: "Hinrichtung der französischen Demokratie"
31.03.2025

Marine Le Pen wurde in Paris wegen der mutmaßlichen Scheinbeschäftigung von Mitarbeitern im Europaparlament schuldig gesprochen - das...

DWN
Technologie
Technologie Balkonkraftwerk mit Speicher: Für wen sich die Investition wirklich lohnt
31.03.2025

Balkonkraftwerk mit Speicher: eigenen Strom gewinnen, speichern und so Geld sparen. Doch so einfach ist es leider nicht, zumindest nicht...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Der Handelskrieg gefährdet die US-Ausnahmestellung
31.03.2025

Da Investitionen nach neuen Möglichkeiten abseits der zuletzt florierenden US-Finanzmärkte suchen, wird an der Wall Street diskutiert, ob...