Die Bombe, die nach russischen Angaben zum Absturz eines Flugzeugs in Ägypten führte, hat sich einem Zeitungsbericht zufolge im Passagierbereich der Maschine befunden. Sie sei nicht im Frachtraum detoniert, berichtete die Zeitung Kommersant am Mittwoch. Das Blatt beruft sich auf Informanten aus dem Umfeld der Ermittlungen.
Die Explosion habe sich im hinteren Bereich der Kabine nahe der Tragflächen ereignet, heißt es in dem Bericht. Der Sprengsatz könnte unter einem Sitz am Fenster gelegen haben. Durch die Explosion sei die Flugzeughülle beschädigt worden. Der dadurch ausgelöste Druckabfall in der Kabine habe wie eine weitere Explosion gewirkt.
In einem Telefongespräch hätten die Präsidenten Wladimir Putin und Abdel Fatah al-Sissi eine engere Zusammenarbeit bei der Bekämpfung des Terrorismus vereinbart, erklärten beide Seiten am Mittwoch. Als ersten Schritt zur Wiederaufnahme des Luftverkehrs zwischen Russland und Ägypten würden die Sicherheitsmaßnahmen verstärkt. Die Flüge wurden nach dem Absturz des Airbus vorübergehend eingestellt. Für Ägypten ist der Tourismus vor allem in den Badeorten am Roten Meer ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.
Der Airbus A321 der russischen Gesellschaft Metrojet war am 31. Oktober vom ägyptischen Badeort Scharm el-Scheich in Richtung St. Petersburg gestartet und kurz darauf abgestürzt. Keiner der 224 Menschen an Bord überlebte. Der IS hat erklärt, er habe das Flugzeug zum Absturz gebracht. Am Dienstag teilte Russland erstmals mit, dass die eigenen Experten von einem Terror-Akt ausgingen. Die ägyptischen Behörden haben sich dem bislang nicht angeschlossen.
Putin setzte daraufhin ein Kopfgeld auf die Terroristen aus: Die Belohnung soll 50 Millionen Dollar (47 Millionen Euro) für die Ergreifung der Täter betragen. Zudem kündigte Putin eine Ausweitung der Luftangriffe in Syrien an.