Finanzen

Monsanto erwägt Übernahme von Bayer CropScience

Nach der geplatzten Übernahme von Syngenta schaut sich Monsanto unter anderem bei Bayer und anderen Rivalen um. Der Schweizer Saatguthersteller hat indes einen neuen Interessenten, den chinesischen Chemiekonzern ChemChina.
18.11.2015 11:39
Lesezeit: 1 min

Das Monsanto-Management erwägt nach eigenen Angaben ein Gebot für Bayer CropScience und andere Rivalen. Die internen Diskussionen dazu liefen seit dem gescheiterten Milliarden-Angebot für den Schweizer Pflanzenschutz- und Saatguthersteller Syngenta im August, erklärte Monsanto-Präsident Brett Begemann am Dienstag. Er lehnte auf Anfrage einen Kommentar dazu ab, ob Bayer CropScience direkt angesprochen worden sei. Auch ein neuer Anlauf bei Syngenta werde erwogen, sagte er am Firmensitz in St. Louis. „Gegenwärtig treten wir einen Schritt zurück und konzentrieren uns auf unser Kerngeschäft. Wenn sich eine Gelegenheit bietet, schauen wir sie uns an.“

Ende August hatte Monsanto eine Offerte von 47 Milliarden Dollar für Syngenta nach hartnäckigem Widerstand des Managements der Schweizer zurückgezogen. Die Branche steht angesichts fallender Getreidepreise unter Druck und leidet unter schwächelnden Geschäften in Lateinamerika, vor allem im wichtigen Markt Brasilien.

Unterdessen gehen auch die Diskussionen bei Syngenta weiter.  Nur zweieinhalb Monate nach der abgesagten Übernahme durch den US-Konkurrenten Monsanto ist der schweizerische Agrochemiekonzern Syngenta Kreisen zufolge erneut ins Fadenkreuz eines Kaufwilligen geraten. Der chinesische Chemiekonzern ChemChina habe in Gesprächen ein Angebot von 449 Schweizer Franken je Aktie auf den Tisch gelegt, meldete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die Schweizer hätten aber mit Verweis auf regulatorische Risiken abgelehnt. Vertreter von Syngenta und ChemChina reagierten nicht auf die Bitte um Stellungnahme.

Der Angebotspreis entspricht einer Prämie von fast 30 Prozent auf den Schlusskurs der Syngenta-Aktie am Donnerstag von 345,90 Franken. Syngenta würde damit mit 41,7 Milliarden Franken (38,6 Milliarden Euro) bewertet. Die Gespräche zwischen den Schweizern und den Chinesen gingen trotz der Ablehnung des Angebotes weiter, hieß es in den Kreisen. Eine Vereinbarung könnte in den kommenden Wochen erzielt werden. Syngenta spreche auch mit weiteren Interessenten. Die Verhandlungen könnten aber auch scheitern und Syngenta sich für eine Eigenständigkeit entscheiden.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeiten nach der Schule: Warum viele keine Ausbildung beginnen
19.07.2025

Schnell Geld verdienen statt jahrelang pauken – das klingt für viele junge Menschen verlockend. Doch wer direkt nach der Schule in den...

DWN
Politik
Politik Militär statt Frieden? Was das EU-Weißbuch 2030 wirklich bedeutet
19.07.2025

Mit dem Weißbuch „Bereitschaft 2030“ gibt die EU ihrer Sicherheitspolitik eine neue Richtung. Doch Kritiker warnen: Statt...

DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie wird unbezahlbar: Hohe Strom- und Gaskosten überfordern deutsche Haushalte
18.07.2025

Trotz sinkender Großhandelspreise für Energie bleiben die Kosten für Menschen in Deutschland hoch: Strom, Gas und Benzin reißen tiefe...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzen: Deutsche haben Angst um finanzielle Zukunft - Leben in Deutschland immer teurer
18.07.2025

Die Sorgen um die eigenen Finanzen sind einer Umfrage zufolge im europäischen Vergleich in Deutschland besonders hoch: Acht von zehn...