Finanzen

Gegen den Dollar: IWF macht Yuan zur Welt-Reserve-Währung

Der IWF macht den chinesischen Yuan zur fünften Währung in seinen Währungskorb. Mit einer Weltreservewährung kann sich China gegenüber den USA und dem Dollar profilieren.
30.11.2015 12:43
Lesezeit: 1 min

Chinas Währung Yuan wird neben Dollar, Pfund, Yen und Euro zur fünften Welt-Reservewährung. Das beschloss der Internationale Währungsfonds IWF am Montag in Washington. IWF-Chefin Christine Lagarde hatte Mitte November öffentlich ihre Unterstützung signalisiert.

Bisher haben den Status einer Weltreservewährung nur der US-Dollar, der japanische Yen, der Euro und das britische Pfund Sterling. Alle zusammen bilden die sogenannten Sonderziehungsrechte (SZR), eine nur rechnerisch auf dem Papier existierende Ersatzwährung des Währungsfonds. Diese Kunstwährung ist Ende der 1960er-Jahre entstanden. Die Notenbanken halten vom IWF zugewiesene Kontingente an SZR. Diese können untereinander gehandelt werden, bei Bedarf können die Kontingente in echte Währungen getauscht werden.

China, zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt, hat jahrelang auf die Aufnahme hingewirkt. Zuletzt hatte Lagarde signalisert, dass der Yuan die Bedingungen erfüllt. Die Währung muss in einem entsprechend großen Volumen international gehandelt werden. Außerdem muss sie frei verfügbar sein - ein Kriterium, das im Falle des Yuan vor allem die USA lange angezweifelt hatten. Der Yuan darf überhaupt erst seit 2004 außerhalb der Grenzen Chinaus gehandelt werden.

Derzeit werden 2,8 Prozent des weltweiten Handels in chinesischen Yuan getätigt. Der Yuan rangiert damit bereits vor dem japanischen Yen. In Deutschland soll eine seit kurzem installierte Clearing-Bank den Handel weiter forcieren, der Finanzplatz London bewirbt sich als Europa-Zentrum für den Handel in der chinesischen Währung.

Nach der Entscheidung am Montag wird der Yuan nicht sofort, sondern wohl erst im Herbst 2016 in den Währungskorb aufgenommen. Viele Experten sehen mit der Aufnahme der chinesischen Währung ein Ende der Vorherrschaft des US-Dollars als weltweite Leitwährung. Dazu muss es China aber über viele Jahre schaffen, die Position seiner Währung im Währungskorb zu stabilisieren. Der Euro, dem auch der Ruf nacheilte, den Dollar ablösen zu können, hat inzwischen eher wieder an Boden verloren.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Der deutsche Markt konzentriert sich auf neue Optionen für XRP- und DOGE-Inhaber: Erzielen Sie stabile Renditen aus Krypto-Assets durch Quid Miner!

Für deutsche Anleger mit Ripple (XRP) oder Dogecoin (DOGE) hat die jüngste Volatilität am Kryptowährungsmarkt die Herausforderungen der...

DWN
Politik
Politik Rückkehr der Wehrplicht trotz Wirtschaftsflaute? Nato-Ziele nur mit Pflicht zum Wehrdienst möglich
05.07.2025

Die Nato drängt: „Um der Bedrohung durch Russland zu begegnen“, hat die Nato ein großes Aufrüstungsprogramm beschlossen. Doch wie...

DWN
Unternehmen
Unternehmen KI-Schäden: Wenn der Algorithmus Schaden anrichtet – wer zahlt dann?
05.07.2025

Künstliche Intelligenz entscheidet längst über Kreditvergaben, Bewerbungen oder Investitionen. Doch was passiert, wenn dabei Schäden...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Made in Germany: Duale Berufsausbildung - das deutsche Erfolgsmodell der Zukunft
05.07.2025

Die duale Berufsausbildung in Deutschland gilt als Erfolgsmodell: Dieses System ermöglicht jungen Menschen einen direkten Einstieg ins...

DWN
Panorama
Panorama Was Autofahrer über Lastwagen wissen sollten – und selten wissen
05.07.2025

Viele Autofahrer kennen das Gefühl: Lkw auf der Autobahn nerven, blockieren oder bremsen aus. Doch wie sieht die Verkehrswelt eigentlich...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuererklärung 2024: Mit diesen 8 Steuertipps können Sie richtig viel Geld rausholen
05.07.2025

Viele Menschen drücken sich vor der Steuererklärung, weil diese manchmal etwas kompliziert ist. Doch es kann sich lohnen, die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaftskriminalität: Insider-Betrug kostet Millionen - Geschäftsführer haften privat
05.07.2025

Jede zweite Tat geschieht im eigenen Büro - jeder fünfte Schaden sprengt die fünf Millionen Euro Marke. Wer die Kontrollen schleifen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Microsoft kippt den Bluescreen, doch das wahre Problem bleibt
05.07.2025

Microsoft schafft den berühmten „Blauen Bildschirm“ ab – doch Experten warnen: Kosmetische Änderungen lösen keine...

DWN
Panorama
Panorama So bleiben Medikamente bei Sommerhitze wirksam
05.07.2025

Im Sommer leiden nicht nur wir unter der Hitze – auch Medikamente reagieren empfindlich auf hohe Temperaturen. Doch wie schützt man...