Finanzen

Fosun zieht Offerte für BHF Kleinwort Benson zurück

Der in Turbulenzen geratene chinesische Investor Fosun hat sein Kaufangebot für BHF Kleinwort Benson zurückgezogen. Damit dürfte die Investment-Boutique in die Hände von Franzosen kommen, die das Unternehmen zerschlagen werden.
18.12.2015 21:21
Lesezeit: 1 min

Die französische Privatbank Oddo hat bei der geplanten Übernahme des deutsch-britischen Geldhauses BHF Kleinwort Benson freie Bahn. Die chinesische Beteiligungsgesellschaft Fosun, die BHF Kleinwort Benson ebenfalls schlucken wollte, hat ihre Offerte zurückgezogen, wie die belgische Finanzmarktaufsicht am Freitag mitteilte. BHF Kleinwort Benson ist in Belgien gelistet. Fosun wollte darüber hinaus keine weitere Stellungnahme abgeben.

Oddo hatte Ende November 5,75 Euro je BHF-Kleinwort-Benson Aktie geboten und damit das Fosun-Angebot von 5,10 Euro übertrumpft. Der in Ermittlungen in China verwickelte Fosun-Gründer Guo Guangchang war nun nicht bereit, noch einmal nachzulegen. Die Erfolgschancen einer erneuten Gegenofferte wären ohnehin gering gewesen, da Oddo sich bereits die Unterstützung großer BHF-Aktionäre gesichert hat.

Oddo will einen Teil des Instituts - die in Großbritannien und auf den Kanalinseln angesiedelte Kleinwort Benson - an die französische Großbank Societé Générale weiterverkaufen. Die von Vorstandschef Leonhard ("Lenny") Fischer erst Anfang 2014 geformte BHF-Kleinwort-Benson-Gruppe würde somit schon nach kurzer Zeit wieder zerschlagen.

Fischer hatte im Juni BHF-Chef Björn Robens vor die Tür gesetzt und sich deshalb mit dem Großaktionär Fosun zerstritten. Dieser stand hinter Robens und kündigte wenig später ein Übernahmeangebot für BHF Kleinwort Benson an. Experten erwarten, dass Fosun seine Beteiligung von derzeit rund 20 Prozent an BHF Kleinwort Benson nun in absehbarer Zeit verkaufen wird. Auch weitere rund neun Prozent, die das Unternehmen vom Investor Timothy Collins übernimmt, dürften die Chinesen abstoßen, hieß es in Finanzkreisen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Immobilien
Immobilien Mietpreisbremse bleibt bestehen: Bundesjustizministerin Hubig kündigt Bußgeldregelung an
11.07.2025

Die Mietpreisbremse wird verlängert – doch ist das genug, um Mieter wirklich zu schützen? Während die Politik nachjustiert, plant das...

DWN
Politik
Politik Trump: Wir schicken Waffen, die NATO zahlt
11.07.2025

Erst Stopp, dann Freigabe: Trump entscheidet über Waffen für Kiew – und kündigt neue Schritte gegen Russland an. Bezahlen will er das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Shitstorm im Joballtag: Hate Speech am Arbeitsplatz explodiert – was Unternehmen jetzt tun müssen
11.07.2025

Hassrede hat den Mittelstand erreicht – von Social Media bis ins Kundengespräch. Wo endet Meinungsfreiheit, wo beginnt...

DWN
Politik
Politik Milliardenschwere Steuerentlastungen für Unternehmen: Bundesrat macht Weg frei für Wachstumspaket
11.07.2025

Deutschland steht wirtschaftlich unter Druck. Das Wachstumspaket der Bundesregierung soll neue Investitionen anregen und Unternehmen...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell im Plus: Zwischen Zollstreit, Zinspolitik und charttechnischer Entscheidung
11.07.2025

Der Goldpreis schwankt – zwischen geopolitischer Unsicherheit, robuster US-Wirtschaft und charttechnischen Signalen. Anleger fragen sich:...

DWN
Politik
Politik Generälin über Krieg mit Russland: Ist Lettland die Schwachstelle der NATO?
11.07.2025

NATO-Generälin Jette Albinus rechnet mit russischem Angriff auf Lettland. Der Einsatz wäre kein Afghanistanszenario – sondern ein Kampf...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Kurs unter Druck: Sorgen um US-Zölle dämpfen Rekordlaune
11.07.2025

Nach seinem Rekordhoch gerät der DAX-Kurs zum Wochenausklang unter Druck. Drohende Zölle aus den USA und schwache Unternehmensdaten...

DWN
Politik
Politik Zölle auf Wein? Deutsche Winzer blicken mit Sorge auf mögliche US-Zölle
11.07.2025

Strafzölle in Höhe von 200 Prozent auf Weinimporte aus der EU – mit diesem Szenario hatte US-Präsident Donald Trump noch im April...