Im Streit um die Präsenz türkischer Truppen im Irak schließt die Regierung in Bagdad den Einsatz von Gewalt nicht aus. Sollte es keine andere Lösung geben, werde der Irak militärische Mittel anwenden, sagte Außenminister Ibrahim al-Dschaafari am Mittwoch in Bagdad. Wenn sein Land gezwungen sei, zu kämpfen und seine Souveränität zu verteidigen, so werde es dies tun. Grundsätzlich wolle die Regierung aber alle diplomatischen Möglichkeiten nutzen, um eine Krise mit seinem nördlichen Nachbarn zu vermeiden. Gleichwohl lägen sämtliche Optionen auf dem Tisch.
Die Türkei hat kürzlich etwa 150 Soldaten in den Nordirak abkommandiert. Nach Angaben der Regierung in Ankara sollten sie Landsleute beschützen, die Iraker im Kampf gegen die radikal-islamische IS-Miliz ausbilden. Die Regierung in Bagdad erklärte, sie habe nicht um diese Hilfe gebeten. Der Einmarsch der türkischen Soldaten sei eine Verletzung des irakischen Hoheitsgebiets. Die Türkei versetzte einige Soldaten daraufhin in die nahe gelegene autonome Region Kurdistan und kündigte an, weitere Soldaten abzuziehen.