Finanzen

Sparkassenchef: Politik muss Sparen attraktiver machen

Sparen lohnt sich wegen des Niedrigzins nicht mehr. Sparkassenpräsident Georg Fahrenschon fordert von der Politik eine Gesetzesänderung, um Sparen wieder attraktiv zu machen. Immerhin spare der Staat aufgrund der Niedrigzinsen 40 Milliarden Euro im Jahr.
05.02.2016 11:51
Lesezeit: 1 min

Angesichts weiterhin niedriger Zinsen hat Sparkassenpräsident Georg Fahrenschon die Bundesregierung aufgefordert, die vermögenswirksamen Leistungen (VL) für Millionen Arbeitnehmer zu verbessern. „Die Regierung sollte Sparen wieder attraktiver machen“, sagte Fahrenschon der „Rheinischen Post“ vom Freitag. Eine Reform des Vermögensbildungsgesetzes von 1999 sei überfällig.

Der deutsche Staat spare durch niedrige Zinsen jedes Jahr über 40 Milliarden Euro, sagte Fahrenschon. „Ein Teil dieses Geldes kann an die Bürger weitergegeben werden“, so der Chef des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV). Die vermögenswirksamen Leistungen könnten sowohl bei der Sparsumme als auch bei den Einkommensgrenzen für die Arbeitnehmersparzulage und die Wohnungsbauprämie angehoben werden.

Bisher zahlt der Staat die Arbeitnehmersparzulage von neun Prozent auf das in einem Jahr Ersparte nur für Arbeitnehmer, die maximal 17.900 Euro im Jahr versteuern. Für Verheiratete gilt eine doppelt so hohes Jahreseinkommen von 35.800 Euro. Diese Summen könnten nach dem DSGV-Vorschlag auf 30.000 Euro für Singles und 60.000 Euro für Verheiratete angehoben werden. Auch die jährlich geförderten VL-Höchstbeträge von 470 Euro für Singles und 940 Euro für Eheleute könnten auf 1000 beziehungsweise 2000 Euro angehoben werden.

Durch die Reform des Gesetzes würden „untere und mittlere Einkommensschichten bei Altersvorsorge und der Vermögensbildung unterstützt“, sagte der Sparkassenpräsident. „Sparen und Vorsorge treffen bleibt wichtig.“ Es gebe ein gesamtgesellschaftliches Interesse daran, an der Sparkultur festzuhalten. „Denn wir wollen keine Gesellschaft, die auf Pump lebt“, betonte Fahrenschon.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Unser neues Magazin ist da: Kapital und Kontrolle – wem gehört Deutschland?
19.07.2025

Deutschland ist reich – doch nicht alle profitieren. Kapital, Einfluss und Eigentum konzentrieren sich zunehmend. Wer bestimmt wirklich...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuererklärung: Wann Verspätungszuschläge unzulässig sind
19.07.2025

Viele Steuerzahler ärgern sich über Verspätungszuschläge, wenn sie ihre Steuererklärung zu spät abgeben. Doch nicht immer ist die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeiten nach der Schule: Warum viele keine Ausbildung beginnen
19.07.2025

Schnell Geld verdienen statt jahrelang pauken – das klingt für viele junge Menschen verlockend. Doch wer direkt nach der Schule in den...

DWN
Politik
Politik Militär statt Frieden? Was das EU-Weißbuch 2030 wirklich bedeutet
19.07.2025

Mit dem Weißbuch „Bereitschaft 2030“ gibt die EU ihrer Sicherheitspolitik eine neue Richtung. Doch Kritiker warnen: Statt...

DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...