Der erneute Rückgang der Ölpreise hat die asiatischen Börsen am Mittwoch belastet. Für Verunsicherung sorgte insbesondere Saudi-Arabiens Ölminister, der einen baldigen Rückgang der Fördermengen ausschloss. Damit schwand die Hoffnung der Investoren auf ein Eindämmen der Überproduktion, die zusammen mit der schwächelnden Nachfrage den Ölpreis seit Mitte 2014 um etwa 70 Prozent sinken ließ. „Die neuesten Entwicklungen deuten darauf hin, dass Öl-Produzenten noch mehr leiden müssen, bevor sie sich enger zusammenschließen“, sagte Analyst Ayako Sera von der Sumitomo Mitsui Trust Bank. Auch die negativen Vorgaben aus den USA drückten auf die Stimmung.
In Tokio schloss der Nikkei-Index knapp 0,9 Prozent tiefer bei 15.915 Punkten. Der MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans lag 1,2 Prozent im Minus. Zu den größten Verlierern zählte der Aktienmarkt in Australien mit einem Abschlag von 2,1 Prozent. Auch in Hongkong wurde der Leitindex Hang Seng durch den Energiesektor nach unten gezogen. Die chinesische Leitbörse in Schanghai legte dagegen um 0,9 Prozent zu.
In Tokio machte dem Aktienmarkt auch der Anstieg der Landeswährung Yen zu schaffen, der die Exporte verteuert. Die Anteilsscheine von Honda gaben daher um rund zwei Prozent nach. Gegen die allgemeine Abwärtstendenz legten allerdings die Aktien der japanischen Banken wieder zu. Die Papiere der Institute Mitsubishi UFJ Financial und Sumitomo Mitsui Financial stiegen jeweils knapp ein Prozent. Der Euro notierte im fernöstlichen Handel zum Dollar kaum verändert. Die europäische Einheitswährung kostete zuletzt 1,1011 Dollar.
Die erneut schwächeren Ölpreise haben auch dem Dax am Mittwoch zugesetzt. Der deutsche Leitindex lag am Morgen mit rund 1,4 Prozent bei 9283 Punkten im Minus. Anleger fürchten bereits, dass viele Energiekonzerne angesichts des Preiskollaps in die Bredouille geraten und Kreditausfälle die Banken mit in die Tiefe reißen.
Zu den größten Verlierern zählten die Aktien des Dialysekonzerns Fresenius Medical Care (FMC) mit einem Abschlag von 3,9 Prozent. FMC hat das dritte Jahr in Folge weniger Gewinn gemacht. 2015 ging der Überschuss um zwei Prozent auf 1,03 Milliarden Dollar zurück. Die Titel des Mutterkonzerns Fresenius legten dagegen um 3,9 Prozent zu. Der Gesundheitskonzern hat im vergangenen Jahr dank des guten Geschäfts mit Nachahmerpräparaten in den USA einen Rekordgewinn erwirtschaftet.