Die Royal Bank of Scotland (RBS) kommt das achte Jahr in Folge nicht aus den roten Zahlen, wie Reuters meldet. Hohe Restrukturierungskosten und Ausgaben für Rechtsstreitigkeiten machten dem Institut, das in der Finanzkrise mit Staatsgeld gerettet wurde, auch 2015 zu schaffen. Unter dem Strich fiel nach Angaben vom Freitag ein Minus von umgerechnet 2,5 Milliarden Euro an, immerhin sind das 43 Prozent weniger als noch vor Jahresfrist.
Nun sollen die Kosten um eine weitere Milliarde Euro reduziert werden, kündigte Bankchef Ross McEwan an. Er selbst verzichtet auf seinen Bonus und kürzt auch den Mitarbeitern die Zusatzzahlung. Die Aktie der RBS gab kurz nach Bekanntwerden des Verlustes um etwa zehn Prozent nach.
Die RBS, einst kurzfristig die größte Bank der Welt, befindet sich immer noch zu 73 Prozent im Besitz der britischen Regierung. Zu schaffen machen ihr hohe Rückstellungen für Prozesse in Zusammenhang mit dem Hypothekengeschäft in den USA. Dazu kommt der Streit mit den heimischen Aufsichtsbehörden über Versicherungen, die Kunden in Großbritannien aufgedrängt wurden. McEwan hatte nach der Übernahme des Chefpostens im Oktober 2013 dem Kreditinstitut einen Großumbau verordnet. So will er die Bank in ruhigeres Fahrwasser bringen, damit der Staat seinen Anteil abbauen kann.