Politik

Bayern schon mit einem Bein draußen - dann Comeback mit 4:2

Lesezeit: 2 min
16.03.2016 23:25
Bayern München hat in einem dramatischen Spiel den Aufstieg gegen Juventus Turin geschafft. Thomas Müller verhinderte in letzter Minute das Schlimmste.
Bayern schon mit einem Bein draußen - dann Comeback mit 4:2

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Mit viel Herz und später Offensivkraft ist ein zunächst konfuser deutscher Meister in einem Fußball-Krimi ins Viertelfinale der Champions League gestürmt. Die Torjäger Robert Lewandowski (73. Minute) und Thomas Müller (90.+1) retteten das Ensemble von Pep Guardiola beim 4:2 (2:2, 0:2) gegen Juventus Turin zunächst in die Verlängerung. Dort sorgten die Joker Thiago (108.) und Kingsley Coman (110.) für das umjubelte Happy End an einem denkwürdigen Fußball-Abend. Paul Pogba (5.) und Juan Cuadrado (28.) hatten am Mittwoch anfangs für Entsetzen unter den 70 000 Zuschauern gesorgt und die Bayern nahe an den frühen Königsklassen-K.o. geschossen.

Drei Wochen nach dem kuriosen 2:2 in Turin, als die Münchner eine 2:0-Führung verspielt hatten, ging es im Rückspiel noch dramatischer zu. Diesmal ließ sich das Guardiola-Team von Juve-Trainer Massimiliano Allegri anfangs taktisch überraschen. Der italienische Rekordchampion profitierte aber auch von ungeahnten Schwächen der Bayern-Defensive mit zahlreichen Fehlern selbst von sonst so zuverlässigen Stützen wie David Alaba und Torwart Manuel Neuer.

Doch diesmal reichte Juve ein 2:0-Vorsprung nicht zum Erfolg. Nach dem zweimaligen Halbfinalscheitern gegen Real Madrid und den FC Barcelona kann Guardiola in seiner Münchner Abschiedssaison weiter auf den Triumph in Europas Eliteliga hoffen.

Dabei begannen die Bayern ohne den verletzten Arjen Robben ungewohnt fahrig. Juve agierte ganz anders als im Hinspiel, störte viel weiter vorne und spielte mutiger. Die Überraschungstaktik ging auf. Fünf Minuten waren erst gespielt, als nach einem langen Pass des überzeugenden Nationalspielers Sami Khedira erst Alaba mit einem Stellungsfehler und dann auch noch Neuer mit einem unüberlegten Ausflug durch den Strafraum patzten und Pogba mit seinem ersten Königsklassen-Treffer dieser Saison das 0:1 erzielte.

Das Tor hinterließ Wirkung. Die Münchner taten sich gegen die defensive Fünferkette des italienischen Meisters lange schwer. Douglas Costa probierte es aus der Distanz (18.), ein schönes Anspiel des früheren Juve-Profis Arturo Vidal war etwas zu lang für Lewandowski (19.). Das war es aber auch zunächst.

Dann der nächste Bayern-Schock. Alaba verlor am gegnerischen Strafraum den Ball, Morata setzte zu einem Lehrbuch-Konter an, ließ fünf Gegenspieler stehen und passte zu Cuadrado. Der Kolumbianer schloss überlegt zum 0:2 ab. Dem FCB fehlte die ordnende Hand gegen eine taktisch sehr variable und selbstbewusste Gäste-Elf.

Der Robben-Ausfall wegen Adduktorenproblemen machte sich bemerkbar, die Münchner kamen nicht dazu, ihre gewohnte Dominanz aufzubauen. Erst nach 42 Minuten sahen die erstaunten Zuschauer die erste echte Bayern-Chance, aber Müller scheiterte an Gianluigi Buffon. Auf der Gegenseite hätte Cuadrado beinahe für den vorzeitigen K.o. gesorgt. Nach Zuspiel von Pogba scheiterte er aus kurzer Distanz an Neuer.

«Die Bayern kommen nicht so ins Spiel, das ist überraschend für uns alle. Sie müssen zulegen, wenn sie das noch drehen wollen», sagte Bundestrainer Joachim Löw zur Pause im TV-Sender Sky. Und das taten sie dann auch - und wie. Zunächst vergab Morata Chancen im Minutentakt (56./57./58.). Dann wechselte Guardiola Juan Bernat (46.), Coman (60.) und Thiago (101.) ein - und wurde belohnt.

Erst köpfte Lewandowski nach einer Costa-Flanke aus drei Metern ein. In der Nachspielzeit glich Müller ebenfalls per Kopf zum 2:2 aus und rettete sein Team in die Verlängerung. Die schönste Bayern-Kombination mit einem Doppelpass zwischen Müller und Thiago schloss der Spanier souverän zum 3:2 ab. Coman beseitigte nach einem sehenswerten Solo mit dem 4:2 alle Zweifel und sorgte für ausgelassene Festtagsstimmung in der Münchner Arena.

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik Tourismus-Branche: „In Hotellerie und Gastgewerbe ist noch nichts wieder in Ordnung“
26.04.2024

Die deutsche Tourismus-Branche, also Hotellerie und Gastronomie, firmiert neuerdings unter dem neuen Sammelbegriff „Gastwelt“ - auch um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bürokratieabbau: Ministerin fordert mehr Widerstandsfähigkeit und Effizienz
26.04.2024

Rheinland-Pfalz ist ein mittelständisch geprägtes Land. Gerade kleinere Betriebe hadern mit zu viel bürokratischem Aufwand.

DWN
Politik
Politik Hybride Bedrohungen: Drohnen-Flüge und psychologische Kriegsführung
26.04.2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eindringlich vor hybriden Bedrohungen in Deutschland gewarnt. Gegen den Einsatz von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tarifrunde der Chemieindustrie: Gewerkschaft fordert mehr Lohn
26.04.2024

Im Tarifstreit in Ostdeutschlands Chemieindustrie fordert die Gewerkschaft IG BCE eine Lohnerhöhung von 7 Prozent. Arbeitgeber warnen vor...