Die Norwegische Verkehrsbehörde hat einen Nationalen Transport Plan veröffentlicht, nachdem ab 2025 keine Diesel- und Benzinautos mehr verkauft werden dürfen. Stattdessen sollen nur noch Fahrzeuge mit Elektroantrieb eine Zulassung bekommen. Damit wäre ausgerechnet das ölreiche Norwegen das erste Land weltweit, das fossile Brennstoffe von seinen Straßen verbannt.
Der Plan ist eine Vorbereitung zur Einhaltung des ZEV-Vertrags, den auch Deutschland am Rande des Klimagipfels in Paris unterschrieben hat. Dieser sieht für alle unterzeichnenden Länder vor, ab 2050 den Verkehr ohne fossile Rohstoffe zu bestreiten. Dazu wäre es aus norwegischer Sicht notwendig, ab 2025 mit dem Verkauf von Neuwagen mit Verbrennungsmotor zu verzichten. Der Plan muss allerdings noch vom Parlament abgesegnet werden, berichtet etwa die Presse aus Österreich.
Der Plan sieht weiterhin unter anderem vor, eine knappe Milliarde Euro in Schnellstraßen speziell für Fahrräder zu investieren. Der öffentliche Verkehr soll bereits in fünf Jahren komplett erdölfrei funktionieren, auch die Taxis sollen schnell auf Elektroantrieb umstellen. Bis 2030 soll durch die Maßnahmen der CO2-Ausstoß des Transportsektors halbiert werden. Bereits heute führt Norwegen europaweit was die Zahl der Elektro-Auto-Zulassungen anbelangt. Sie werden mit einem Steuerbonus, kostenlosen Stromtankstellen und freien Parkplätzen gefördert. Entsprechend sei bereits jeder fünfte verkaufte Neuwagen elektrisch.
In Deutschland ringen Regierung und Industrie derzeit um eine Kaufprämie für Elektroautos. Einem Konzept von Wirtschafts-, Umwelt- und Verkehrsministerium zufolge sollen private Kunden 5000 Euro und gewerbliche 3000 Euro einen Zuschuss zum Kauf eines Fahrzeugs mit Strom-Antrieb erhalten. Die Autobauer sollen 40 Prozent der Kosten tragen. Für das Konzept fehlt allerdings das Plazet des Finanzministeriums. Bis 2020 will die Bundesregierung rund eine Million Elektroautos auf Deutschlands Straßen bringen - bis dato ein weit entferntes Ziel.