Politik

Königin der Kurven: Architektin Zaha Hadid gestorben

Zeitweise hieß es, ihre gewellten Dächer und fließenden Formen passten nicht in die Wirklichkeit. Lange Zeit musste Zaha Hadid um Anerkennung ringen. Jetzt starb sie in Miami an einem Herzinfarkt.
31.03.2016 20:09
Lesezeit: 1 min

Die irakisch-britische Stararchitektin Zaha Hadid ist völlig überraschend gestorben. Sie erlag am Donnerstag in Miami (USA) im Alter von 65 Jahren einem Herzinfarkt, teilte ihr Büro in London der Deutschen Presse-Agentur mit. Dort sei sie wegen einer Bronchitis behandelt worden. Zaha Hadid zählte zu den weltweit erfolgreichsten Architekten - wegen der fließenden Formen ihrer Gebäude wurde sie auch «Königin der Kurven» genannt.

Als Highlights ihres Schaffens gelten etwa das Olympische Schwimmstadion in London und das Nationalmuseum für Kunst des 21. Jahrhunderts in Rom. Auch in Deutschland setzte sie architektonische Duftmarken: Das Vitra-Feuerwehrhaus in Weil am Rhein sowie das Zentralgebäude im Leipziger BMW-Werk, das ihr den Deutschen Architekturpreis einbrachte.

Hadid wuchs zunächst in Bagdad auf, doch ihre Familie verließ die Stadt nach der Machtübernahme des Diktators Saddam Hussein und dem Ausbruch des Krieges mit dem Iran den Irak. Zunächst lebte sie in Jordanien, später ging Hadid zum Architekturstudium nach London, wo sie auch ihr Architektenbüro gründete.

2004 erhielt sie als erste Frau mit dem Pritzker-Preis ausgezeichnet, der weltweit wichtigsten Auszeichnung für Architektur, 2009 erhielt sie den japanischen Praemium Imperiale.

Weitere bekannte Werke: Das Contemporary Arts Center in Cincinnati im Bundesstaat Ohio, die neue Serpentine Sackler Gallery in London, das Opernhaus im chinesischen Guangzhou. Viele ihrer Gebäude zeichnen sich durch gewellte, fließende Formen aus - die zunächst von der Fachwelt als nicht realitätstauglich abgelehnt worden waren.

Noch vor wenigen Monaten entwarf sie gemeinsam mit dem Bergsteiger Reinhold Messner in Südtirol ein neues Bergmuseum. Das Museum «Corones» in über 2700 Meter Höhe ist teilweise unterirdisch, Hadid ließ den Berg dazu streckenweise aushöhlen.

Auch Österreich trauerte am Donnerstag um Hadid. «Wir dürfen uns alle glücklich schätzen, dass diese großartige Architektin von Weltgeltung mehr als bloße Berührungspunkte mit unserem Land aufgewiesen hat», teilte Österreichs Kulturminister Josef Ostermayer mit. Von 2000 bis 2015 war Hadid Professorin für Architektur an der Universität für angewandte Kunst in Wien und emeritierte im Juni 2015.

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Der deutsche Markt konzentriert sich auf neue Optionen für XRP- und DOGE-Inhaber: Erzielen Sie stabile Renditen aus Krypto-Assets durch Quid Miner!

Für deutsche Anleger mit Ripple (XRP) oder Dogecoin (DOGE) hat die jüngste Volatilität am Kryptowährungsmarkt die Herausforderungen der...

DWN
Politik
Politik Rückkehr der Wehrplicht trotz Wirtschaftsflaute? Nato-Ziele nur mit Pflicht zum Wehrdienst möglich
05.07.2025

Die Nato drängt: „Um der Bedrohung durch Russland zu begegnen“, hat die Nato ein großes Aufrüstungsprogramm beschlossen. Doch wie...

DWN
Unternehmen
Unternehmen KI-Schäden: Wenn der Algorithmus Schaden anrichtet – wer zahlt dann?
05.07.2025

Künstliche Intelligenz entscheidet längst über Kreditvergaben, Bewerbungen oder Investitionen. Doch was passiert, wenn dabei Schäden...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Made in Germany: Duale Berufsausbildung - das deutsche Erfolgsmodell der Zukunft
05.07.2025

Die duale Berufsausbildung in Deutschland gilt als Erfolgsmodell: Dieses System ermöglicht jungen Menschen einen direkten Einstieg ins...

DWN
Panorama
Panorama Was Autofahrer über Lastwagen wissen sollten – und selten wissen
05.07.2025

Viele Autofahrer kennen das Gefühl: Lkw auf der Autobahn nerven, blockieren oder bremsen aus. Doch wie sieht die Verkehrswelt eigentlich...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuererklärung 2024: Mit diesen 8 Steuertipps können Sie richtig viel Geld rausholen
05.07.2025

Viele Menschen drücken sich vor der Steuererklärung, weil diese manchmal etwas kompliziert ist. Doch es kann sich lohnen, die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaftskriminalität: Insider-Betrug kostet Millionen - Geschäftsführer haften privat
05.07.2025

Jede zweite Tat geschieht im eigenen Büro - jeder fünfte Schaden sprengt die fünf Millionen Euro Marke. Wer die Kontrollen schleifen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Microsoft kippt den Bluescreen, doch das wahre Problem bleibt
05.07.2025

Microsoft schafft den berühmten „Blauen Bildschirm“ ab – doch Experten warnen: Kosmetische Änderungen lösen keine...

DWN
Panorama
Panorama So bleiben Medikamente bei Sommerhitze wirksam
05.07.2025

Im Sommer leiden nicht nur wir unter der Hitze – auch Medikamente reagieren empfindlich auf hohe Temperaturen. Doch wie schützt man...