Politik

Autonomes Fahren: Fiat Chrysler liefert 100 Autos für Google-Tests

Lesezeit: 2 min
04.05.2016 11:17
Der Autobauer Fiat Chrysler (FCA) und Suchmaschinenriese Google haben sich auf eine Kooperation geeinigt. Bei der Entwicklung selbstfahrender Fahrzeuge greift Google künftig auf eine spezielle Minivan-Version von FCA zurück. Gebaut werden 100 Stück. Die ersten Modelle sollen Ende 2016 unterwegs sein.
Autonomes Fahren: Fiat Chrysler liefert 100 Autos für Google-Tests

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Internet  
Auto  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Bei der Entwicklung selbstfahrender Autos arbeitet der Google-Mutterkonzern Alphabet künftig mit dem Autobauer Fiat Chrysler (FCA) zusammen. Fiat Chrysler baut hundert Autos speziell für die Tests selbstfahrender Autos, wie beide Unternehmen am Dienstag mitteilen. Dafür wird es eine spezielle Version des Minivans Chrysler Pacifica Hybrid geben, in den die Technologie des US-Internetgiganten - also vor allem Computer und Sensoren - eingebaut werden kann. Die ersten Modelle sollen laut AFP Ende dieses Jahres auf den Straßen unterwegs sein.

"Es ist das erste Mal, dass wir direkt mit einem Autobauer zusammenarbeiten, um unsere Fahrzeuge zu entwickeln", hieß es bei Google+ auf der Website des Projekts Google Car. Seine Teams würden eng mit den Ingenieuren von FCA zusammenarbeiten. Die selbstfahrenden Minivans würden aber nur für Tests gebaut und sollten nicht verkauft werden.

Fiat-Chrysler-Chef Sergio Marchionne war schon länger auf der Suche nach Partnern und wirbt für eine Konsolidierung der Branche. Marchionne brachte bereits einen Zusammenschluss mit der Opel-Mutter General Motors, Volkswagen, Toyota und Ford als mögliche Fusionspartner ins Gespräch, wurde aber von den Konkurrenten bisher abgewiesen. Der Konzern liegt bei der Entwicklung eigener Systeme für autonomes Fahren hinter Konkurrenten wie Ford, General Motors oder Daimler.

Auch deutsche Autobauer sind in Sachen Kooperationen skeptisch: Daimler und BMW wollen ebenfalls lieber selber entwickeln statt die Leitung an Silicon Valley abzugeben: Sie haben jüngst ein Angebot zur Zusammenarbeit mit Apple abgelehnt, um gemeinsam ein Auto herzustellen. Das Projekt soll am Streit um die Projekt-Leitung und die Datenhoheit gescheitert sein.

VW hat jüngst ebenfalls erklärt, man plane im Zuge der großen Veränderungen in der Autoindustrie keine Zusammenarbeit mit den Internet-Riesen Apple und Google. „Wir unterhalten uns nicht mit Apple und Google“, sagte VW-Chef Matthias Müller kürzlich in Wolfsburg.

Ganz ohne IT-Kooperation gehe es aber in Zukunft auch bei Volkswagen nicht: VW-Chef Müller hatte zuvor angekündigt, sich mehr für Partnerschaften und strategische Beteiligungen zu öffnen. „Die Zeiten, in denen unsere Branche sich abgeschottet hat, gehören endgültig der Vergangenheit an“, so Müller. Mit welchen Firmen nun im Einzelnen Partnerschaften geplant sind, wollte der VW-Chef nicht sagen.

Google hatte bei der Erforschung der selbstfahrenden Autos zunächst auf speziell umgerüstete Autos der japanischen Hersteller Toyota und Honda zurückgegriffen und später einen eigenen Prototypen entwickelt. Derzeit umfasst die Google-Flotte 70 Testautos - mit den neuen Minivans von Fiat Chrysler würde sie sich also mehr als verdoppeln. Auf dem Markt sind selbstfahrende Autos bisher nicht verfügbar.

*** Bestellen Sie den täglichen Newsletter der Deutschen Wirtschafts Nachrichten: Die wichtigsten aktuellen News und die exklusiven Stories bereits am frühen Morgen. Verschaffen Sie sich einen Informations-Vorsprung. Anmeldung zum Gratis-Newsletter hier. ***

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Immobilien
Immobilien Immoscout: Vorsichtige positive Signale auf dem Immobilienmarkt
19.03.2024

Stark ansteigende Kreditzinsen und Baukosten haben den Kauf eines Eigenheims für viele in den vergangenen Jahren unerschwinglich gemacht....

DWN
Finanzen
Finanzen Fundamentale Aktienanalyse - so bewertet man Wertpapiere richtig
18.03.2024

Die fundamentale Aktienanalyse ist ein unverzichtbares Instrument für jeden Investor, der Wertpapiere nicht nur verstehen, sondern auch...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Umfrage: Sehr viele Deutsche sorgen sich vor weiteren Energiepreissprüngen
18.03.2024

Die Menschen in Deutschland haben einer Umfrage zufolge Sorgen vor weiteren Energiesprüngen und allgemeinen Preissteigerungen - trotz der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Airbus-Jubiläum: 50 Jahre Linienflüge im Airbus - Boeing hat Wettkampf quasi verloren
18.03.2024

Kein Hersteller baut so gute und so viele Flugzeuge wie Airbus. Eine Erfolgsgeschichte, an die sich Frankreich und Deutschland gerade in...

DWN
Finanzen
Finanzen Bankenaufsicht: Mehrzahl der Geldinstitute kann kräftigen Gegenwind überstehen
18.03.2024

In Deutschland und Europa ist das Gros der Geldhäuser gut kapitalisiert. Die Krise an den Märkten für Büro- und Handelsimmobilien...

DWN
Technologie
Technologie Verhandelt Apple mit Google über KI-Technologie?
18.03.2024

Gibt es bald Googles KI auf Apples iPhones? Laut gut informierten Kreisen verhandelt Apple angeblich mit Google über die Integration von...

DWN
Panorama
Panorama ifo-Institut und EconPol Europe: Wirtschaftsforscher fordern mehr Energie-Zusammenarbeit in Europa
18.03.2024

Wirtschaftswissenschaftler appellieren an die EU, im Zusammenhang mit ihrer Energiepolitik aus der aktuellen Energiekrise zu lernen und mit...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Arbeiten ohne Grenzen: Was beim Homeoffice im Ausland zu beachten ist
18.03.2024

Arbeiten über Grenzen hinweg: Ein Trend, der immer beliebter wird - und große Chancen bietet, wenn Sie steuer- und...