Politik

Eskalation: Türkei ruft Botschafter aus Deutschland zurück

Lesezeit: 1 min
02.06.2016 13:57
Die Türkei hat als Reaktion auf eine Resolution des Deutschen Bundestages ihren Botschafter aus Deutschland abgezogen. Der Bundestag hatte den Massenmord an den Armeniern im Osmanischen Reich als Genozid bezeichnet. Die türkische Regierung zitierte außerdem den deutschen Geschäftsträger ins Außenamt in Ankara.
Eskalation: Türkei ruft Botschafter aus Deutschland zurück

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Türkei  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Aus Protest gegen die Armenier-Entschließung des Bundestages ruft die Türkei laut Medienberichten ihren Botschafter aus Berlin zurück, wie AFP meldet. Botschafter Hüsein Avni Karslioglu werde noch am Donnerstagnachmittag das Flugzeug nach Ankara besteigen, meldete die regierungsnahe Zeitung Yeni Safak auf ihrer Internetseite. Auch die Online-Ausgaben der regierungsfreundlichen Zeitung Sabah berichtete, die Türkei rufe ihren Botschafter zurück.

Die Regierung in Ankara zitierte zudem den Geschäftsträger der deutschen Botschaft, Robert Dölger, für ein Gespräch am Donnerstagnachmittag ins türkische Außenamt, wie es aus diplomatischen Kreisen hieß. Der deutsche Botschafter Martin Erdmann hält sich demnach derzeit nicht in der türkischen Hauptstadt auf.

Eine Bestätigung der türkischen Regierung für die Meldungen lag zunächst nicht vor. Die Türkei hatte nach der Anerkennung des Völkermordes an den Armeniern durch andere Länder in den vergangenen Jahren ebenfalls mit der vorübergehenden Rückbeorderung ihrer Botschafter reagiert. Sabah meldete zudem, die Regierungspartei AKP von Präsident Recep Tayyip Erdogan wolle als Antwort auf die Bundestags-Resolution die im Parlament von Ankara vertretenen Parteien zu einer gemeinsamen Erklärung bewegen.

Der Bundestag hatte zuvor fast einstimmig den Massenmord an den Armeniern im Osmanischen Reich als Genozid eingestuft. Die türkische Regierung hatte Deutschland vor einer Annahme des parteiübergreifenden Entwurfs gewarnt und mit Folgen für das deutsch-türkische Verhältnis gedroht.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Politik
Politik Eskalation im Nahen Osten: Israel plant wohl Antwort auf iranischen Drohnenangriff
16.04.2024

Die Spannungen im Nahen Osten spitzen sich zu, nachdem der Iran Israel mit Raketen attackiert hat. Welche Optionen hat Israel? Wie reagiert...

DWN
Politik
Politik Scholz in China: Deutliche Worte bei Xi zum Ukraine-Krieg und Klimaschutz
16.04.2024

Auf der letzten Etappe seiner China-Reise traf Bundeskanzler Scholz seinen Amtskollegen Präsident Xi Jinping. Bei ihrem Treffen in Peking...

DWN
Politik
Politik Engpass bei Stromversorgung: Oranienburg zeigt Deutschland die Grenzen auf
16.04.2024

Noch ist es ein Einzelfall: Die Kleinstadt Oranienburg, nördlich von Berlin, kommt dem Bedarf ihrer Kunden nicht mehr umfänglich nach....

DWN
Politik
Politik Ampel-Regierung bringt Reform des Klimaschutzgesetzes und Solarpaket auf den Weg
15.04.2024

Mehr Solarkraft und neue Leitlinien beim Klimaschutz: SPD, Grüne und FDP haben sich auf eine Reform des umstrittenen Klimaschutzgesetzes...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Marktflaute bei E-Autos: Tesla plant massiven Stellenabbau
15.04.2024

Nach Jahren des schnellen Wachstums hat sich Markt für Elektroautos deutlich abgekühlt. Nun will Tesla-Chef Elon Musk im großen Stil...

DWN
Politik
Politik Angriff auf Israel: Warum die Revolutionsgarde im Iran eine große Gefahr ist
15.04.2024

Der massive Raketen- und Drohnenangriff aus dem Iran auf Israel markiert einen Wendepunkt im langjährigen Konflikt der beiden Länder. Was...

DWN
Finanzen
Finanzen Kurz vor dem nächsten "Halving": Wie geht es mit dem Bitcoin weiter?
15.04.2024

Der Bitcoin hat in diesem Jahr eine rasante Rally hingelegt. Die bevorstehende Halbierung des täglich neugeschöpften Bitcoin-Angebots...

DWN
Politik
Politik Bundestagswahl 2025 bei den Grünen: Habeck, Baerbock oder keine(r)?
15.04.2024

Die Debatte über die Spitzenposition bei den Grünen ist entbrannt. Doch bislang ist nicht einmal klar, ob die Partei bei der nächsten...