Nach der schweren Niederlage bei der Landtagswahl im März will Baden-Württembergs SPD-Vorsitzender Nils Schmid sein Amt aufgeben. Nach Angaben seines Sprechers wird Schmid auf dem Parteitag im Oktober nicht erneut als Landesvorsitzender kandidieren. Das habe der 42-Jährige am Samstag auf einer Sitzung der SPD-Kreisvorsitzenden in Stuttgart bekanntgegeben.
Die SPD war mit Schmid als Spitzenkandidat auf 12,7 Prozent abgestürzt. Damit verlor die bisherige grün-rote Koalition in Baden-Württemberg ihre Mehrheit, so die AFP. Die Grünen mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann landeten mit 30,3 Prozent der Stimmen vor der CDU mit 27,0 Prozent. Die beiden Parteien schlossen sich zum ersten grün-schwarzen Bündnis auf Landesebene zusammen.
„Ich habe die Erneuerung der SPD nach der Landtagswahl bekanntlich von Anfang an offen angelegt: Inhaltlich, strukturell und - wo nötig und sinnvoll - auch personell“, erklärte Schmid nach Parteiangaben. Dabei sei er zu dem Schluss gekommen, „dass es im Rahmen der Neuausrichtung auch einen neuen Frontmann oder eine neue Frontfrau braucht, die diesen Aufbau auch ganz neu verkörpert“. Der Rückzug falle ihm „emotional sehr schwer, aber es ist im Dienst der Partei absolut richtig“.