Politik

EZB gibt Entwarnung: Es gibt keine Banken-Krise in Italien

Die Bankenaufsicht der EZB sieht keine italienische Banken-Krise. Lediglich einige Institute hätten Probleme, sagte EZB-Mann Ignazio Angeloni. Diese Aussage dürfte die Beobachter beruhigen - schließlich ist er wie EZB-Chef Mario Draghi Italiener und kennt daher alle Details, wie es um die Banken Italiens wirklich steht.
15.07.2016 12:52
Lesezeit: 1 min
EZB gibt Entwarnung: Es gibt keine Banken-Krise in Italien
Mario Draghi bei einer Pressekonferenz der EZB in Frankfurt. (Screenshot ECB)

Die EZB sieht keine Banken-Krise in Italien. Es gebe kein spezifisches oder landesweites Problem mit Italien, betroffen seien einige Institute, sagte EZB-Bankenwächter Ignazio Angeloni der italienischen Wirtschaftszeitung "Il Sole 24 Ore". "Das Problem der notleidenden Kredite kann bewältigt werden, sollte aber nicht unterschätzt werden," sagte Angeloni.

Angeloni zufolge reicht der unlängst eingerichtete Bankenrettungsfonds Atlante nicht aus, um in allen Fällen einzugreifen, bei denen Geld zum Aufkauf notleidender Darlehen oder zur Kapitalstützung der Institute benötigt wird. Den Fonds zu verstärken, vor allem durch Gelder von Privatinvestoren außerhalb des italienischen Bankensektors, sei deshalb wünschenswert. "Ich denke auch, dass eine Präsenz internationaler Investoren ein gutes Signal wäre," sagte Angeloni.

Italiens Finanzminister Pier Carlo Padoan (66) wehrt sich gegen den Vorwurf, die aktuelle Banken-Krise in seinem Land sei hausgemacht. "Der Auslöser der Krise der letzten Wochen liegt doch nicht in Italien", sagte Padoan der "Bild"-Zeitung. Nicht die Instabilität einiger italienischer Geldinstitute sei die Ursache. Die neue Banken-Krise sei "das Ergebnis des britischen Referendums". Die aktuellen Schwierigkeiten einiger unserer Banken" stünden "in direktem Zusammenhang mit der Wirtschaftskrise." Padoan sprach aktuell von "einer Welle der Unsicherheit", die "gravierende Auswirkungen auf die weltweiten Finanzmärkte" habe.

In der Diskussion um mögliche Staatshilfen für italienische Banken erinnerte Padoan daran, dass ja auch die Bundesregierung zu Beginn der Finanzkrise in großem Umfang Banken gerettet habe: "Dank der Solidität unserer Banken damals hat sich dagegen die staatliche Unterstützung für italienische Banken bisher auf nur eine Milliarde beschränkt".

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kyle Bass: „Europa ist eine Ansammlung gescheiterter Volkswirtschaften“ – Was der US-Investor wirklich meint
30.04.2025

US-Starinvestor Kyle Bass rechnet mit Europa ab – und liefert eine scharfe Analyse, warum der Kontinent für Investoren zur...

DWN
Technologie
Technologie Cyberbedrohungen: Unternehmen stehen vor einer Zeitenwende – Sicherheit wird zur wirtschaftlichen Überlebensfrage
29.04.2025

Die Weltwirtschaft hat einen neuen, unsichtbaren Frontverlauf – und dieser verläuft mitten durch die digitalen Netzwerke globaler...

DWN
Politik
Politik Die Hälfte der Deutschen glaubt: Elektroautos sind ein grüner Bluff – was das für Europa bedeutet
29.04.2025

Trotz Milliardensubventionen verliert die grüne Transformation rasant an Rückhalt. Bürger zweifeln, Experten warnen – Europa droht der...

DWN
Politik
Politik Spionage AfD: Ex-Krah-Mitarbeiter angeklagt
29.04.2025

Ein ehemaliger Mitarbeiter des AfD-Politikers Maximilian Krah steht im Verdacht, für einen chinesischen Geheimdienst gearbeitet zu haben...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft US-Zölle: Deutsche Unternehmen bleiben erstaunlich gelassen
29.04.2025

Trotz der hitzigen Rhetorik aus Washington und düsteren Prognosen internationaler Organisationen wie dem IWF zeigen deutsche Unternehmen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Alphabet greift nach Europas Kapital: Anleihe-Offensive des Google-Konzerns mit Signalwirkung
29.04.2025

Die Alphabet-Anleihe ist mehr als ein Finanzmanöver: Sie markiert einen geopolitischen Wendepunkt – und eine Kampfansage im Rennen um...

DWN
Politik
Politik US-Zölle: Trump reagiert auf Druck der Autobranche
29.04.2025

US-Präsident Trump rudert bei seiner Zollpolitik zurück: Nach heftiger Kritik aus der Autoindustrie will das Weiße Haus nun Entlastungen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Wertekrieg: Warum es ökonomisch vernünftig ist, das Wort „Vielfalt“ zu streichen
29.04.2025

Von der internationalen Wirtschaftselite kaum beachtet, vollzieht sich derzeit in den USA eine tektonische Verschiebung – nicht in...