Finanzen

Experten erwarten durch Flüchtlinge höhere Arbeitslosenzahl

Lesezeit: 1 min
16.08.2016 13:21
Die Bundesregierung erwartet, dass die Arbeitslosigkeit in den kommenden Jahren wieder steigen wird. Grund dafür sei die starke Migration. Der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft zufolge sind in den kommenden Jahren zudem 3,5 Milliarden Euro an Bildungsausgaben für Flüchtlinge nötig.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die Bundesregierung stellt sich darauf ein, dass die Arbeitslosigkeit wegen der Flüchtlingskrise erstmals seit Jahren wieder steigen wird. Das Bundesfinanzministerium gehe davon aus, dass die Zahl der Erwerbslosen im kommenden Jahr um durchschnittlich 110.000 auf dann 2,86 Millionen zulegen werde, berichtet AFP. Als Grund für den Anstieg sehe das Ministerium die „starke Migration“. Es wäre der erste Anstieg der Arbeitslosigkeit im Jahresschnitt seit 2013.

Bis 2020 werde sich die Arbeitslosigkeit den Zahlen des Finanzministeriums zufolge auf durchschnittlich 3,1 Millionen erhöhen, berichtet die Zeitung. Zugleich werde aber auch die Zahl der Beschäftigten steigen: Die Regierung gehe von einem Plus um gut eine Million auf dann 44,1 Millionen Beschäftigte im Jahresdurchschnitt 2020 aus.

Die Bild-Zeitung zitiert zudem aus einer neuen Studie zur besseren Bildungs- und Berufsintegration von Flüchtlingen. Pro Jahr seien demnach Investitionen in Höhe von rund 3,5 Milliarden Euro nötig, um bestehende Mängel bei der Bildungsintegration von Flüchtlingen auszugleichen, schrieb die Zeitung unter Berufung auf den „Bildungsmonitor Spezial“, den die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) ermittelt hat.

Für eine gelingende Integration fehlten laut den Autoren der Studie neben Sprachkursen auch Kitaplätze, Schulplätze sowie spezielle Angebote für Flüchtlinge, die eine Ausbildung oder ein Studium beginnen wollen.

Für Flüchtlingskinder würden unter anderem rund 100.000 Plätze in Kitas benötigt, was rund 689 Millionen Euro koste, und rund 120.000 Plätze in Schulen mit Kosten von etwa 1,28 Milliarden Euro. Die Vorbereitung von rund 120.000 jugendlichen Flüchtlingen auf einen Ausbildungsplatz würde rund 1,2 Milliarden Euro kosten.

„Nur mit guter Bildung haben Flüchtlinge eine Chance auf dem Arbeitsmarkt, und über den gelingt Integration am besten“, sagte INSM-Geschäftsführer Hubertus Pellengahr dem Blatt. „Kluge Investitionen zahlen sich so doppelt aus: für die Betroffenen und für den Wirtschaftsstandort Deutschland.“


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Termin für Neuwahlen: Scholz zeigt Verhandlungsbereitschaft und ist offen für Gespräche
08.11.2024

Die Ampel-Koalition ist Geschichte, und der Druck auf Kanzler Scholz wächst, rasch Klarheit über den Termin für Neuwahlen zu schaffen....

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Intel-Ansiedlung nach US-Wahl: Ökonom sieht geringe Chancen für Magdeburg
08.11.2024

Nach der US-Wahl sieht der Präsident des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH), Reint Gropp, kaum noch Chancen für eine...

DWN
Politik
Politik Vertrauensfrage oder konstruktives Misstrauensvotum: Wie Deutschland den ungeliebten Kanzler los werden könnte
08.11.2024

Wutanfall vom Tele-Prompter? Stilfragen hin oder her! Der Wahlkampf bestimmt den Terminkalender zu den Neuwahlen. Das kann die Union nicht...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt EPEA macht Produkte kreislauffähig: Cradle to Cradle als Erfolgsrezept für Unternehmen
08.11.2024

Ob die Carlsberg Brauerei, der Spielzeughersteller Schleich oder Liebherr als Produzent von Kühlgeräten – die EPEA GmbH aus Hamburg...

DWN
Politik
Politik Mauerfall: Bundestag würdigt den Mut der Ostdeutschen zum 35. Jahrestag des Mauerfalls
08.11.2024

Der Bundestag zieht nach 35 Jahren Mauerfall eine Bilanz. Einige Abgeordnete äußern sich dabei durchaus kritisch - und dies aus...

DWN
Politik
Politik Ökonom Jens Boysen-Hogrefe zum Ampel-Ende: „Der offene Haushalt kommt zur Unzeit”
08.11.2024

Jens Boysen-Hogrefe vom Kieler Institut für Weltwirtschaft kritisiert im DWN-Interview nicht nur den Zeitpunkt, an dem der offene Haushalt...

DWN
Politik
Politik Rente steigt 2025 um etwa 3,5 Prozent – Heil setzt sich für Rentenreform ein
08.11.2024

Die Renten in Deutschland sollen im kommenden Sommer voraussichtlich um rund 3,5 Prozent steigen. Dies geht aus dem Entwurf des...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Ampel-Aus: Wirtschaft fordert Steuersenkungen und das Lockern der Schuldenbremse
08.11.2024

Stabilität, Verlässlichkeit, Vertrauen – all dies bot die Ampel-Regierung in den vergangenen Wochen nicht. Stattdessen gab es Zoff und...