Politik

Umfrage: Hollande verliert Unterstützung der eigenen Partei

Frankreichs Präsident Francois Hollande ist bei den Wählern so unbeliebt, dass er es einer Umfrage zufolge gar nicht erst ins nächste Rennen um den Elysee-Palast schaffen könnte.
04.10.2016 01:59
Lesezeit: 1 min

Vielmehr würde er bei der Kandidatenkür seiner sozialistischen Partei dem früheren Industrieminister Arnaud Montebourg unterliegen, wie am Montag aus der Erhebung von BVA-Salesforce hervorging. Von den Anhängern der Sozialisten sprachen sich demnach für Hollande 48 Prozent, für Montebourg 52 Prozent aus. Der als politisch besonders links geltende Montebourg hatte erst am Sonntag angekündigt, bei der Vorwahl der Sozialisten im Januar antreten zu wollen. Hollande dürfte trotz der für ihn seit langem desolaten Umfrageergebnisse bereits im Dezember seinen Hut in den Ring werfen.

Der 53-jährige Montebourg hat als Industrieminister unter Hollande lautstark für den Erhalt von Arbeitsplätzen in Frankreich gekämpft, konnte aber die Schließung einiger symbolträchtiger Großfabriken doch nicht verhindern. Über Hollande hat er nicht immer freundlich gesprochen, eine Äußerung aus dem Jahr 2007 ist vielen Franzosen noch in lebhafter Erinnerung: Als Sprecher von Hollandes ehemaliger Partnerin und damaliger Präsidentschaftskandidatin Segolene Royale sagte er, sie habe nur einen Fehler, und das sei ihr Lebensgefährte.

Bisher signalisierten Umfragen bereits, dass der 62-jährige Hollande kaum Chancen auf eine zweite Amtszeit hat - praktisch unabhängig davon, wer aus dem gegnerischen Lager gegen ihn antritt. Die auf zwei Runden ausgelegte Präsidentschaftswahl könnte am Ende auf eine Stichwahl hinauslaufen zwischen Marine Le Pen vom rechtsextremen Front National und einem Mitte-Rechts-Vertreter - wahrscheinlich der ehemalige Ministerpräsident Alain Juppe oder Ex-Präsident Nicolas Sarkozy.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Waffen auf Kosten der Wirtschaft: Russland vor dem ökonomischen Kollaps
31.07.2025

Russland steuert auf einen wirtschaftlichen Kipppunkt zu: Während Militärausgaben Rekordhöhen erreichen, kollabieren zivile Sektoren,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Führungswechsel bei Novo Nordisk: Hoffnungsträger unter Druck
30.07.2025

Novo Nordisk stellt die Spitze neu auf – mit Mike Doustdar übernimmt ein Mann mit Konzernkenntnis, aber vor allem mit enormer...

DWN
Technologie
Technologie Solaranlage auf dem Dach: Warum viele Betreiber kein Geld sehen
30.07.2025

Strom erzeugen und dafür kassieren – das ist die Idee hinter privaten Solaranlagen. Doch wer heute in Deutschland einspeist, muss...

DWN
Politik
Politik Waren die EU-Zusagen von Ursula von der Leyen an Trump leere Versprechen?
30.07.2025

Die EU hat den USA unter Trump Investitionen und Energieimporte in Billionenhöhe versprochen. Doch in Brüssel wächst der Zweifel: Die...

DWN
Panorama
Panorama Deutsche Bahn, Solarstrom, KI: Was sich im August ändert
30.07.2025

Der August bringt spürbare Veränderungen – auf der Schiene, beim Strompreis, im Umgang mit KI. Für Millionen Menschen heißt das: neue...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Regenwetter drückt Umsätze – wie Gastronomen jetzt reagieren sollten
30.07.2025

Der Sommer 2025 hat vielen Gastronomen einen Strich durch die Rechnung gemacht: Statt voller Biergärten und spontaner Hotelbuchungen gab...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Adidas-Aktie: Keine Preiserhöhung wegen Zöllen außerhalb der USA
30.07.2025

Trotz wachsender Unsicherheit durch US-Zölle liefert Adidas starke Halbjahreszahlen – und verzichtet bewusst auf Preiserhöhungen...

DWN
Finanzen
Finanzen Verlockung Bitcoin-Kurs: Doch das Misstrauen wächst mit dem Hype
30.07.2025

Donald Trump will Bitcoin zur Staatsstrategie machen, institutionelle Anleger kaufen in Milliardenhöhe, und der Bitcoin-Kurs...