Technologie

Bohren adé: Zahnfüllungen regenerieren sich selbst

Wissenschaftler haben eine neue Zahnfüllung entwickelt, die die Zähne dazu animiert, sich selbst zu heilen. Die Zahnfüllung erreicht dies über die Stimulierung der Stammzellen. Wurzelbehandlungen könnten damit überflüssig werden.
24.10.2016 12:18
Lesezeit: 1 min

Der Gang zum Zahnarzt kann sehr unangenehm werden, wenn Karies die Zähne befallen hat. Mithilfe eines Bohrers muss dann das entsprechende Gewebe entfernt und eine Füllung durchgeführt werden. Nicht immer reichen diese Maßnahmen jedoch aus. Oft wird auch eine Wurzelbehandlung notwendig. Hilft auch das nicht, könnte ein Ziehen des Zahnes als letzte Maßnahme in Betracht kommen.

Wissenschaftler der Universität Harvard und der Universität Nottingham wollen dies nun mit einer neuartigen Füllung umgehen. Diese wird wie eine herkömmliche Füllung in den Zahn injiziert und mit UV-Licht gehärtet. Dort sollen die Stammzellen in der Zahnpulpa stimuliert werden.

Erste Tests fielen bereits positiv aus. Die Zahnfüllung konnte die Umwandlung von Stammzellen in Dentin erreichen. Das Dentin (Zahnbein) ist ein hartes Gewebe, das die Hauptmasse vom Zahn darstellt. Es ist im Gegensatz zum Zahnschmelz ein lebendes Gewebe. Mittels eines Prozesses der Biomineralisation kann Dentin neu gebildet werden.

„Die bisherigen Zahnfüllungen sind für die Zellen toxisch und deshalb nicht kompatibel mit dem Pulpagewebe“, sagt Adam Celiz von der University of Nottingham. Die neu entwickelten Zahnfüllungen hingegen seien synthetisches Biomaterial, das den Zahn nicht angreife.

Wissenschaftler der niederländischen Universität Groningen haben einen anderen Ansatz für Kariesbefall entwickelt. Der Zahnersatz stammt aus Kunstharz und wird mit einem 3D-Drucker hergestellt. Das Besondere: Das Kunstharz enthält ein spezielles Salz: Kommen Bakterien damit in Berührung, sterben sie. Das Salz besitzt eine positive elektrische Ladung. Das sorgt dafür, dass die negativ geladenen Membranen der Bakterien zersrt werden. Tests zeigten, dass bei einem künstlichen  Zahn ohne das Salz kaum mehr als 1 Prozent der Bakterien abstarb. Bei dem Zahn mit speziellem Salz waren es immerhin 99 Prozent. Der Prototyp befindet sich momentan in einer klinischen Testphase.

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Litauen überholt Deutschland: Litauische Unternehmen übernehmen Marktanteile deutscher Betriebe
23.05.2025

Während Deutschlands Mittelstand unter Kosten und Bürokratie zusammenbricht, füllen litauische Firmen die Lücken – schneller,...

DWN
Panorama
Panorama Ukraine-Krieg: Gescheiterte Verhandlungen 2022 - Lawrow über Waffenruhe „Wir wollen das nicht mehr“
22.05.2025

Russlands Außenminister Sergej Lawrow erteilt einer langfristigen Waffenruhe eine Absage. Nach Angaben des russischen Außenministers...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Milliardär Arnault warnt: EU treibt Industrie in den Abgrund
22.05.2025

Bernard Arnault, der reichste Mann Europas, schlägt Alarm: Die EU spiele mit dem Feuer, während Zölle explodieren und ganze Branchen...

DWN
Politik
Politik Russisches Schatten-Schiff vor Polens Küste: Polen interveniert - ein verdächtiges Manöver?
22.05.2025

Ein russisches Schiff der „Schattenflotte“ hat verdächtige Manöver in der Nähe des Verbindungskabels zwischen Polen und Schweden...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft KI statt Ruhestand: Google-Mitgründer Brin kehrt zurück – jetzt wird’s ernst
22.05.2025

Sergey Brin ist zurück – getrieben von der KI-Revolution. Google greift mit neuer Macht an, doch die Fehler der Vergangenheit sitzen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Brüssel bremst Billig-Boom: EU erklärt Temu und Shein den Zoll-Krieg
22.05.2025

Die EU greift zur Zollkeule: Mit einer neuen Pauschalabgabe sollen Temu und Shein ausgebremst werden – doch am Ende zahlen Europas...

DWN
Finanzen
Finanzen Immobilien: Banken vergeben deutlich mehr Kredite für Wohnimmobilien
22.05.2025

Die Immobilienpreise waren zeitweise spürbar gefallen, nun kommt der Markt wieder in Fahrt. Verbraucher und Investoren schließen deutlich...

DWN
Finanzen
Finanzen WHO verabschiedet Pandemie-Abkommen inmitten der Finanzkrise: Deutschland sagt weitere Millionen zu
22.05.2025

Der Weltgesundheitsorganisation fehlen in den kommenden zwei Jahren 1,7 Milliarden Dollar (rund 1,5 Mrd Euro), unter anderem, weil die USA...