Der Essener Energiekonzern Steag will wegen mangelnder Wirtschaftlichkeit fünf Kraftwerksblöcke ganz oder vorläufig stilllegen. Drei Anlagen in Nordrhein-Westfalen sollten im Laufe des Jahres 2017 für immer und zwei im Saarland vorübergehend abgeschaltet werden, teilte der Versorger am Mittwoch mit. Er verwies zur Begründung auf die gefallenen Strom-Großhandelspreise. Die Bundesnetzagentur muss die Stilllegung genehmigen.
Die Steinkohle-Blöcke West 1 und 2 in Voerde und Herne 3 in Nordrhein-Westfalen sowie Weiher und Bexbach im Saarland haben den Angaben zufolge eine Leistung von knapp 2500 Megawatt. Insgesamt betreibt der Versorger in Deutschland Anlagen mit rund 8200 Megawatt.
"In Folge der Stilllegungen werden im Steag-Konzern viele hundert Arbeitsplätze verloren gehen", sagte Konzernbetriebsratschef Ralf Melis. Zusammen mit der Geschäftsführung und der Gewerkschaft IGBCE seien ein Sozialplan und ein Interessenausgleich vereinbart worden, erklärte der Betriebsrat. Danach sollen betriebsbedingte Kündigungen vermieden werden. Insgesamt rechnet der Konzern nach Angaben eines Sprechers im Zuge seines Programms "Steag 2022" mit dem Abbau von 800 bis 1000 Jobs. Etwa ein Drittel entfielen auf Kraftwerke. Steag beschäftigt rund 6000 Mitarbeiter, die Hälfte davon in Deutschland.