Finanzen

Trump will früheren Goldman-Banker als Finanzminister

Donald Trump plant, seinen Spenden-Chef zum Finanzminister zu machen. Der Banker kommt von Goldman Sachs. Bisher hatte Trump immer gesagt, er wolle Distanz zu den Wall Street-Banken halten.
04.11.2016 02:02
Lesezeit: 2 min
Trump will früheren Goldman-Banker als Finanzminister
Börse und Wahlen - eine Beziehung.

Der Republikaner Donald Trump will einem Fernsehbericht zufolge seinen Spendensammler und früheren Goldman-Sachs-Manager Steve Mnuchin bei einem Sieg der Präsidentenwahl zum Finanzminister ernennen. Das habe der New Yorker Milliardär seinem Team gesagt, berichtete Fox Business Network am Donnerstag unter Berufung auf Insider. Trumps Vertreter konnten zunächst nicht für eine Stellungnahme erreicht werden.

Mnuchin war früher Partner bei der Investmentbank Goldman Sachs und gründete das Hedgefondsunternehmen Dune Capital Management. Er ist seit Mai in Trumps Team dafür verantwortlich, Spenden für den Wahlkampf zu sammeln.

Die US-Aktienmärkte haben am Donnerstag überwiegend schwächer tendiert. Erneut drückte das US-Chaos die Kurse.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 0,2 Prozent tiefer mit 17.930 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 gab 0,4 Prozent auf 2088 Zähler nach. Für den Index war es der achte Verlusttag in Folge - so viele hatte es zuletzt in der Finanzkrise 2008 gegeben. Der Index der Technologiebörse Nasdaq fiel um 0,9 Prozent auf 5058 Stellen. In Frankfurt hatte der Dax 0,4 Prozent schwächer bei 10.325 Punkten geschlossen.

Facebook hat nach einem kräftigen Gewinnanstieg im vergangenen Vierteljahr vor einem langsameren Umsatzwachstum im laufenden Quartal gewarnt. Finanzchef David Wehner kündigte zudem am Mittwoch für das kommende Jahr aggressive Investitionen an, die zu einem deutlichen Anstieg der Ausgaben führen dürften. Facebook-Aktien verloren 5,7 Prozent.

Um 15 Prozent abwärts ging es mit Aktien von First Solar. Dem größten US-Solaranlagenhersteller macht der Preisverfall für Solarmodule zu schaffen.

Auch maue Konjunkturdaten drückten die Stimmung. Das Wachstum der US-Dienstleister hat sich im Oktober überraschend deutlich verlangsamt.

Eine begrenzte Rolle spielte der Gerichtsentscheid, wonach das Parlament in Großbritannien bei dem geplanten Austritt des Landes aus der EU ein Recht auf Mitsprache hat. Die Regierung in London wollte das eigentlich verhindern. Anleger setzen darauf, dass die wirtschaftlichen Auswirkungen des Brexit bei einer Parlaments-Befassung nicht so gravierend ausfallen wie bislang befürchtet. Die Sache ist aber noch nicht endgültig entschieden, der Streit kommt nun vor den Obersten Gerichtshof.

An der New York Stock Exchange wechselten rund 900 Millionen Aktien den Besitzer. 1173 Werte legten zu, 1778 gaben nach und 139 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 2,09 Milliarden Aktien 961 im Plus, 1835 im Minus und 231 unverändert.

US-Staatsanleihen gaben nach. Die zehnjährigen Bonds verringerten sich um 2/32 auf 97-06/32. Sie rentierten mit 1,814 Prozent. Die 30-Jährigen verloren 19/32 auf 92-23/32 und hatten eine Rendite von 2,602 Prozent. Eine Ursache für den Rückgang war Händlern zufolge die Prognose der Bank of England, wonach die Inflation 2017 in Großbritannien auf 2,7 Prozent steigen wird. Schon zuletzt hatten Investoren die Vermutung geäußert, dass die Inflation in vielen Ländern anziehen wird und die großen Notenbanken deshalb ihre lockere Geldpolitik einschränken könnten.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Armenien kehrt Russland den Rücken – und öffnet sich dem Westen
23.06.2025

Armenien verabschiedet sich von Russland als Schutzmacht. Der Kreml sieht tatenlos zu – der Westen greift zu. Was das für Europa und...

DWN
Politik
Politik EU knickt ein: Russland darf weiter an Öl-Milliarden verdienen
23.06.2025

Die EU wollte Russland mit einer drastischen Senkung der Ölpreisobergrenze Milliarden entziehen. Doch angesichts wachsender Krisen rudert...

DWN
Finanzen
Finanzen Bankgeschäfte im Wandel: Online-Banking auf dem Vormarsch – auch bei Älteren
23.06.2025

Digitale Bankgeschäfte sind längst keine Domäne der Jüngeren mehr. In Deutschland steigt die Nutzung von Online-Banking quer durch alle...

DWN
Finanzen
Finanzen Börse aktuell: DAX-Kurs zum Start unter Druck nach US-Angriff auf den Iran, Ölpreise steigen
23.06.2025

Die Börse steht unter Druck: Nach dem überraschenden US-Angriff auf iranische Atomanlagen herrscht Verunsicherung an den Aktienmärkten....

DWN
Panorama
Panorama Israel Iran Konflikt: Trump signalisiert Unterstützung für Machtwechsel im Iran
23.06.2025

US-Präsident Donald Trump deutet nach den Bombardierungen der Atomanlagen im Iran durch das US-Militär Unterstützung für einen Wechsel...

DWN
Technologie
Technologie Mensch und Maschine: Die Zukunft der Cyberabwehr
23.06.2025

Cyberangriffe werden raffinierter, herkömmliche Schutzmechanismen reichen nicht mehr aus. Moderne Sicherheitszentren setzen daher auf eine...

DWN
Immobilien
Immobilien Miete bald unbezahlbar? Mehr als die Hälfte des Gehalts für die Miete
23.06.2025

Als Mieter müssen viele Menschen mittlerweile mehr als die Hälfte ihres Einkommens für ihre Bleibe bezahlen. Wie eine repräsentative...

DWN
Politik
Politik Rückkehr der Wehrpflicht in Deutschland: Nato-Ziele nur mit Pflicht zum Wehrdienst möglich
22.06.2025

Die Nato drängt: „Um der Bedrohung durch Russland zu begegnen“, hat die Nato ein großes Aufrüstungsprogramm beschlossen. Doch wie...