Politik

Indien stoppt Verwendung von alten Bank-Noten, verkündet Banken-Feiertag

Indien schafft Bargeld radikal ab, verkündet Banken-Feiertag
08.11.2016 16:37
Lesezeit: 1 min
Indien stoppt Verwendung von alten Bank-Noten, verkündet Banken-Feiertag
Premier Modi bei seiner spektakulären Rede am Dienstag. Screenshot: Youtube)

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Indiens Premier Narendra Modi hat in einer spektakulären Rede (Englisch ab Minute 37:44) bekanntgegeben, dass Geldscheine für 500 und 1000 Rupien (7,50 Dollar und 15 Dollar) ab sofort abgeschafft werden. An Geldautomaten dürfen zahlreiche Bürger nur noch bis zu 3000 Rupien (30 Dollar) abheben. Die Geldscheine verlieren am Mittwoch ihre Gültigkeit, das heißt also mit sofortiger Wirkung.

Präsident Pranab Mukherjee rief die Inder auf, nach der Ankündigung des Premiers eine Panik zu vermeiden.

Am 9. November wird es einen Bankenfeiertag geben, die Banken bleiben geschlossen. Die Verwendung von Kreditkarten soll durch die radikale Maßnahme nicht beeinträchtigt werden, sagte Modi. Die Möglichkeit, mit Karten an Tankstellen zu bezahlen, solle weiter gegeben sein, sagte Modi.

The Indian Express meldet, dass sich unmittelbar nach der Bekanntgabe an den Bankautomaten im Land lange Schlangen gebildet hätten.

Danach soll es neue Geldscheine geben. Die Zentralbank werde neue Scheine über 2.000 und 500 Rupien drucken.

Danach werden die Inder eine Einmal-Gelegenheit erhalten, ihr Geld umzutauschen und unversteuertes Geld zu deklarieren.

Offiziell geht es um Korruption, Geldwäsche und Terror-Finanzierung. Doch die Rede des Premiers deutet auf grundlegende Probleme. Er entschuldigte sich bei den Indern für die Schwierigkeiten, die sie in den kommenden Tagen zu gewärtigen hätten. Das Land sei durch Betrüger und Steuerhinterzieher in Bedrängnis geraten, nun müsse man ernsthaft gegensteuern. Alle bisherigen Maßnahmen der Regierung gegen die Schattenwirtschaft haben nicht funktioniert.

Bloomberg zitiert einen Immobilien-Experten, der davon ausgeht, dass die Maßnahme einen deflatorischen Effekt haben und Häuserpreise wieder erschwinglich machen würde.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Erbe aufteilen: So sichern Sie den Verbleib Ihres Partners im gemeinsamen Haus
19.07.2025

Sind Sie wiederverheiratet und haben Kinder aus früheren Beziehungen? Dann ist besondere Vorsicht geboten, wenn es darum geht, Ihr Erbe...

DWN
Finanzen
Finanzen Unser neues Magazin ist da: Kapital und Kontrolle – wem gehört Deutschland?
19.07.2025

Deutschland ist reich – doch nicht alle profitieren. Kapital, Einfluss und Eigentum konzentrieren sich zunehmend. Wer bestimmt wirklich...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuererklärung: Wann Verspätungszuschläge unzulässig sind
19.07.2025

Viele Steuerzahler ärgern sich über Verspätungszuschläge, wenn sie ihre Steuererklärung zu spät abgeben. Doch nicht immer ist die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeiten nach der Schule: Warum viele keine Ausbildung beginnen
19.07.2025

Schnell Geld verdienen statt jahrelang pauken – das klingt für viele junge Menschen verlockend. Doch wer direkt nach der Schule in den...

DWN
Politik
Politik Militär statt Frieden? Was das EU-Weißbuch 2030 wirklich bedeutet
19.07.2025

Mit dem Weißbuch „Bereitschaft 2030“ gibt die EU ihrer Sicherheitspolitik eine neue Richtung. Doch Kritiker warnen: Statt...

DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...