Politik

UN-Generalsekretär: Trump wird Klimaschutz nicht kippen

UN-Generalsekretär Ban geht davon aus, dass Donald Trump die Notwendigkeit des Klimaschutzes nicht in Frage stellen werde.
12.11.2016 00:51
Lesezeit: 1 min

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat sich überzeugt gezeigt, dass der künftige US-Präsident Donald Trump das Pariser Klimaschutzabkommen nicht zu kippen versuchen wird. In einem Interview der Nachrichtenagentur AFP nannte Ban die Aussagen des Republikaners zum Klimaschutz zwar "Besorgnis erregend". Gleichwohl sei er sich sicher, dass Trump die "ganze Bedeutung, Ernsthaftigkeit und Dringlichkeit" des Themas verstehen werde.

Ban hob hervor, dass Unternehmer und Zivilgesellschaft in den USA bereits für die Dringlichkeit des Kampfes gegen den Klimawandel sensibilisiert seien. Dies sei eine Bewegung, die sich nicht einfach umkehren lasse.

Der UN-Generalsekretär, der zum Jahresende aus dem Amt scheidet, äußerte zugleich die Hoffnung, dass er noch vorher mit Trump zusammentreffen werde. Der künftige US-Präsident hatte im Wahlkampf den Klimawandel als Humbug abgetan und und für den Fall seines Wahlsiegs den Rückzug der USA aus dem Pariser Abkommen angekündigt.

Der Vorsitzende der UN-Klimakonferenz, Außenminister Salaheddine Mezouar, sagte AFP, er rechne fest damit, dass die US-Regierung auch unter Trump zu ihren Verpflichtungen stehe. Das Pariser Abkommen sei bereits in Kraft getreten. Daher gebe es "kein Zurück". Er hoffe auf baldige Beratungen mit der neuen US-Regierung, fügte Mezouar hinzu.

Ohne die Mitwirkung der Vereinigten Staaten würde das historische Abkommen, das unter maßgeblicher Beteiligung des scheidenden US-Präsidenten Barack Obama zustande gekommen war, seine Bedeutung großteils verlieren. Die USA sind nach China der weltgrößte Verursacher der für die Erderwärmung verantwortlichen Treibhausgase. 15 Prozent des weltweiten Kohlendioxid-Ausstoßes kommen aus den Vereinigten Staaten.

Durch das Paris-Abkommen verpflichten sich die USA dazu, ihren Ausstoß dieser Gase bis zum Jahr 2025 um 26 bis 28 Prozent zu reduzieren. Bei einer Konferenz im marokkanischen Marrakesch beraten derzeit die Vertreter von mehr als 190 Staaten über die Umsetzung des Pariser Abkommens.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen EU-Vermögensregister und Bargeldbeschränkungen: Risiko für Anleger

Das EU-Vermögensregister gehört derzeit zu den größten Risiken für Anleger. Daher ist es wichtig, sich jetzt zu überlegen, wie man...

DWN
Politik
Politik Bundestag stimmt über Verfassungsrichter ab – Politische Debatte um Mehrheiten
08.07.2025

Im Bundestag steht eine wichtige Entscheidung an: Drei Kandidatinnen und Kandidaten für das Bundesverfassungsgericht sollen gewählt...

DWN
Technologie
Technologie Wettlauf der Supermächte: Wer gewinnt das Milliarden-Quantenrennen?
08.07.2025

Quantencomputer gelten als Schlüsseltechnologie der Zukunft – und könnten bestehende Sicherheitsstrukturen weltweit aushebeln. Der...

DWN
Politik
Politik Recht auf Schutz: Gericht bestätigt Anspruch afghanischer Familie auf Visa
08.07.2025

Trotz der Einstellung des Bundesaufnahmeprogramms für gefährdete Afghanen hat das Verwaltungsgericht Berlin eine klare Entscheidung...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Urlaub wird teurer: Flugkosten steigen auch bei Billig-Airlines
08.07.2025

Fliegen vom deutschen Flughafen ist deutlich kostspieliger geworden – und das nicht nur bei klassischen Airlines. Auch...

DWN
Politik
Politik Haushaltsstreit 2025: Klingbeils Pläne, Kritik und offene Milliardenlücken
08.07.2025

Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) hat den Haushaltsentwurf für 2025 und die Finanzplanung bis 2029 in den Bundestag eingebracht....

DWN
Unternehmen
Unternehmen VW-Konzern behauptet Spitzenposition im deutschen E-Auto-Markt
08.07.2025

Der VW-Konzern setzt im deutschen E-Auto-Markt neue Maßstäbe. Die aktuellen Zahlen zeigen eine eindrucksvolle Entwicklung – doch der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft China frisst Europas Industrie und niemand wehrt sich
08.07.2025

Chinas Staatskonzerne zerlegen Europas Industrie Stück für Stück – doch Berlin, Brüssel und Paris liefern nur leere Worte. Während...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Dow schließt Chemieanlagen: Was das für Deutschland bedeutet
07.07.2025

Der US-Konzern Dow zieht sich teilweise aus Mitteldeutschland zurück – und das hat Folgen. Standorte in Sachsen und Sachsen-Anhalt...