Politik

Donald Trump plant radikale Reform des US-Schulsystems

Lesezeit: 1 min
24.11.2016 02:33
Donald Trump hat Betsy DeVos als neue Bildungsministerin ausgewählt. Betsy DeVos ist eine entschiedene Kritikerin des öffentlichen Schulsystems und hat sich in der Vergangenheit stark für Privatschulen und eine freie Schulwahl eingesetzt.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Donald Trump hat am Mittwoch bekanntgegeben, Betsy DeVos zur neuen Bildungsministerin zu machen. Er wolle, dass die amerikanischen Kinder "Weltklasse-Unterricht" erhalten. Das gegenwärtige Schulsystem sei ein Desaster und müsse reformiert werden. Vor allem die Bürokratie müsse aufgebrochen werden.

Betsy DeVos ist die Ehefrau eines Erben jener Familie, die mit Amway ein Milliardenvermögen gemacht hat. Sie vertritt die Auffassung, dass jede Familie wählen können müsse, ob sie ihre Kinder in öffentliche oder private Schulen schicken wollen. Die Detroit News berichten in einer interessanten Analyse, dass Betsy DeVos sich in Detroit für Privatschulen engagiert haben.

Ihre Positionen zeigen, dass Trump eine weitreichende Reform des Schulsystems in den USA planen dürfte. Entscheidend sollen die lokalen Bedürfnisse sein. Dies dürfte auch damit zusammenhängen, dass Trump die Schulen mit weniger ideologischer Ausrichtung sehen möchte.

Vor allem die mächtigen Lehrergewerkschaften reagierten erbost auf die Ernennung von Betsy DeVos. Die in Washington ansässige Teachers Association sagte, Betsy DeVos werde die öffentlichen Schulen "zerstören", damit die Reichen mit dem Bildungswesen Profite machen könnten.

In Detroit war erst vor einigen Jahren der Einfluss der Gewerkschaften deutlich beschnitten worden. So wurde die Praxis abgeschafft, dass Lehrer nur dann einen Job bekommen, wenn sie zuvor an Gewerkschaften gespendet haben, berichten die Detroit News.

Lou Glazer, Präsident der unabhängigen Michigan Future Inc., sagt über die neue Ministerin, sie sorge sich wirklich "um Qualität und hohe Standards".

Kritiker befürchten, dass die Ernennung zu einem Bruch mit dem bisherigen Schulsystem führen könnten. Sie verweisen in dem Zusammenhang auf den Bruder von DeVos, der Chef der berüchtigten Blackwater-Söldnerfirma ist. Wie das Militär, so könnte auch die Schule künftig von reichen Privatpersonen dominiert und instrumentalisiert werden.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Zu Weihnachten Zukunft schenken

Gerade zu Weihnachten wünschen sich viele Menschen, etwas von ihrem Glück zu teilen und sich für diejenigen zu engagieren, die es nicht...

DWN
Politik
Politik Estland lässt Unterseekabel Estlink 1 von Marine schützen
28.12.2024

In Estland und Finnland wurde die Weihnachtsruhe durch ein beschädigtes Unterseekabel in der Ostsee gestört. Die Regierung in Tallinn...

DWN
Politik
Politik Südkorea: Auch Interimspräsident Han des Amtes enthoben
28.12.2024

Nach Präsident Yoon Suk Yeol wird nun auch sein Vertreter Han Duck Soo durch eine Parlamentsabstimmung von seinen Aufgaben entbunden....

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnfinanzielle Lage Deutschland: 1 von 5 Deutschen können ihre Wohnkosten kaum decken
28.12.2024

Laut einer Umfrage der Direktbank ING Deutschland finden 26 Prozent der Befragten es „schwer“ oder „sehr schwer“ ihre Mieten zu...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschlands bedenkliches Ungleichgewicht: Insolvenzen steigen, Gründungen sinken
28.12.2024

Im November ist die Zahl der Unternehmensinsolvenzen etwas gesunken. Experten betrachten das Insolvenzgeschehen dennoch mit Sorge.

DWN
Politik
Politik Sabotage-Akte stoppen: Nato will Militärpräsenz in Ostsee verstärken
28.12.2024

Das baltische Meer wird mehr und mehr zum Hotspot zwischen Russland und dem Westen. Jetzt hat Nato-Chef Mark Rutte signalisiert, dass die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Raumsonde übersteht nahen Vorbeiflug an der Sonne
27.12.2024

"Die Sonnensonde hat nach Hause telefoniert!", schreibt die US-Raumfahrtbehörde Nasa aufgeregt. Das bedeutet: Der Hitzeschild hat die...

DWN
Politik
Politik Nato in der Krise: Wie sichern wir Frieden und Stabilität in Europa?
27.12.2024

Viele Deutsche sorgen sich angesichts der Lage in der Ukraine vor einer Ausweitung des Krieges. Der neue Nato-Generalsekretär hält dies...

DWN
Finanzen
Finanzen Notenbanker durch und durch: Ex-Bundesbankpräsident Schlesinger zum Gedenken
27.12.2024

Zeit seines Lebens hat sich Helmut Schlesinger für eine stabile Währung eingesetzt. Dabei scheute er auch nicht den Konflikt. Nun ist der...