Wie Reuters berichtet, erhielt stattdessen der US-Wettbewerber GoDaddy für 1,7 Milliarden Euro den Zuschlag. Host Europe hat seine Wurzeln in Deutschland, zog später aber nach Großbritannien.
Kleine und mittelgroße Firmen können bei Host Europe Internet-Adressen registrieren, E-Mail- und Internet-Server betreiben lassen. Für Dommermuth ist es ein harter Rückschlag, da er erst vor wenigen Wochen den Finanzinvestor Warburg Pincus an Bord holte, um für die Offerte tiefer in die Tasche greifen zu können.
Zuvor war Insidern zufolge auch die Deutsche Telekom aus dem Rennen ausgestiegen. Dem Bonner Konzern war die Firma angesichts der mageren Wachstumsperspektiven zu teuer gewesen. Die Telekom, die sich zusammen mit der Beteiligungsgesellschaft Hellmann & Friedman beworben hatte, wollte mit Host Europe ihre eigene - kleinere - Webhosting-Tochter Strato stärken.
Verkäufer ist der Finanzinvestor Cinven, der vor gut drei Jahren das Kerngeschäft von Host Europe für 510 Millionen Euro kaufte und dann durch Übernahmen ausbaute. Der Verkauf von Host Europe hatte sich wegen des Brexit-Votums verzögert. Ursprünglich kommt das Unternehmen aus Deutschland. Hier betreibt die Firma mehrere Rechenzentren und erwirtschaftet einen beträchtlichen Teil des Umsatzes. Webhosting-Kunden gelten im Vergleich zu Mobilfunk-Kunden als treuer, was sie für die Telekommunikations-Unternehmen attraktiv macht. Der Markt ist noch stark fragmentiert. Host Europe zählt 1,7 Millionen Kunden und verwaltet sieben Millionen Internet-Domains. Das Unternehmen erwartet für dieses Jahr einen operativen Gewinn (Ebitda) von 140 Millionen Euro.