Finanzen

Trump-Mann für die EU empfiehlt Wette gegen den Euro

Lesezeit: 1 min
27.01.2017 01:37
Der nächste US-Botschafter bei der EU, Ted Malloch, rechnet mit dem Zerfall des Euro in den kommenden eineinhalb Jahren. Er empfiehlt, gegen den Euro an den Finanzmärkten zu wetten.
Trump-Mann für die EU empfiehlt Wette gegen den Euro

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Der Favorit als nächste US-Botschafter bei der Europäischen Union, Ted Malloch, rechnet mit einem baldigen Ende des Euro und auch der EU als solcher, berichtet die BBC. Es werde sich zudem 2017 auszahlen, an den Finanzmärkten gegen den Euro zu wetten, sagte Malloch. Malloch ist laut BBC von Trump auserwählt worden, den Posten in Brüssel zu übernehmen, die formale Bestätigung ist allerdings noch nicht erfolgt.

In einem Interview mit der britischen BBC sagte Malloch bezüglich des Austritts Großbritanniens aus der EU: „Ich bin mir nicht sicher, ob es noch eine EU geben wird, mit der man verhandeln kann. Wird es möglicherweise zahlreiche bilaterale Abkommen mit verschiedenen europäischen Ländern geben? Ich denke die Aussichten in der jetzigen veränderten politischen Realität sind größer für diese Möglichkeit.“

Der Interviewer fragt daraufhin, ob Malloch denke, dass die EU auseinanderbrechen werde. „Ich denke, dass die Leute gegenwärtig über eine Neudefinition der EU sprechen – etwa, ob es eine Anzahl von Kernstaaten geben wird und eine Peripherie, die weggeht, Schlüsselpersonen, die in der EU bleiben und andere, die gehen werden – all das sind Entscheidungen, welche die europäischen Völker in demokratischen Wahlen in den nächsten 18 Monaten treffen werden. Und eine Anzahl dieser Wahlen kommen schon in einigen Monaten, also sollten wir das genau beobachten“, antwortete Malloch.

Auf die Frage, ob er denke, dass der Euro überleben werde, antwortete Malloch: „Was ich im Jahr 2017 auf jeden Fall machen würde, ist gegen den Kurs des Euro zu wetten. Ich denke des handelt sich dabei um eine Währung, die nicht nur im Niedergang befindlich ist, sondern die ein wirkliches Problem hat und die innerhalb der kommenden 12 oder 18 Monate kollabieren könnte.“

In der EU wurden diese düsteren Prognosen mit betonter Gelassenheit aufgenommen, wie Florian Eder in seinem Politico-Newsletter schreibt:

Jeroen Dijsselbloem, Chef der Euro-Gruppe, eher gelangweilt: “Seit vier Jahren höre ich diese Prognosen”, sagte er. “Also, alles Gute an den neuen Botschafter, wenn er es denn wird.” Peter Kažimír, der slowakische Kollege, sagte, Mallochs Worte seien eben “bloß Worte”, können aber zu einem stärkeren Sinn für Einheit hierzulande führen, “besonders jetzt, nach dem Brexit”. Kommissar Pierre Moscovici nannte die Einlassungen “kein informiertes Urteil”. Weder werde der Euro in 18 Monaten zusammenbrechen noch in zehn Jahren. “Wir werden diejenigen enttäuschen, die uns schon für tot halten.”

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  
Europa >

DWN
Politik
Politik Verfassungsgericht stärken: Mehrheit der Parteien auf dem Weg zur Einigung?
28.03.2024

Das Verfassungsgericht soll gestärkt werden - gegen etwaige knappe Mehrheiten im Bundestag in aller Zukunft. Eine Einigung zeichnet sich...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschlands maue Wirtschaftslage verhärtet sich
28.03.2024

Das DIW-Konjunkturbarometer enttäuscht und signalisiert dauerhafte wirtschaftliche Stagnation. Unterdessen blieb der erhoffte...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Lauterbach will RKI-Protokolle weitgehend entschwärzen
28.03.2024

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat angekündigt, dass einige der geschwärzten Stellen in den Corona-Protokollen des RKI aus der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Brückeneinsturz in Baltimore trifft Importgeschäft der deutschen Autobauer
28.03.2024

Baltimore ist eine wichtige Drehscheibe für die deutschen Autobauer. Der Brückeneinsturz in einem der wichtigsten Häfen der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft „Made in Germany“ ist wieder gefragt - deutsche Exporte steigen deutlich
28.03.2024

Der Außenhandel in Deutschland hat wider Erwarten zu Jahresbeginn deutlich Fahrt aufgenommen. Insgesamt verließen Waren im Wert von 135,6...

DWN
Finanzen
Finanzen Der Ukraine-Krieg macht's möglich: Euro-Bonds durch die Hintertür
28.03.2024

Die EU-Kommission versucht, mehr Macht an sich zu ziehen. Das Mittel der Wahl hierfür könnten gemeinsame Anleihen, sogenannte Euro-Bonds,...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Osterfreude und EM-Fieber: Hoffnungsschimmer für Einzelhandel
28.03.2024

Das Ostergeschäft verspricht eine Wende für den deutschen Einzelhandel - nach einem düsteren Februar. Wird die Frühlingshoffnung die...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienkrise für Banken noch nicht überwunden
28.03.2024

Die deutschen (Pfandbrief-)Banken sind stark im Gewerbeimmobilien-Geschäft engagiert. Das macht sie anfällig für Preisrückgänge in dem...