Der Aufschwung an den amerikanischen Aktienmärkten basiert zum größten Teil auf Schulden. Investoren haben im März so viele neue Kredite wie nie zuvor aufgenommen, um Aktien zu kaufen.
Der seit Monaten andauernde Aufwärtstrend an den amerikanischen Aktienmärkten basiert zu einem großen Teil auf Schulden. Wie das Wallstreet Journal berichtet, sind die Neuschulden, die Investoren bei Brokerfirmen aufnehmen, um Aktien zu kaufen, im Februar auf einen neuen Höchststand von 528,2 Milliarden Dollar gestiegen. Dies geht aus veröffentlichten Dokumenten der New Yorker Börse NYSE hervor. Damit wurde der Allzeitrekord, welcher im Januar mit 513,3 Milliarden Dollar erzielt wurde, aufgehoben.
Die hohe Neuverschuldung gilt Beobachtern als Zeichen dafür, dass ein starker Abverkauf an den Aktienmärkten bevorstehen könnte. Sowohl vor dem Platzen der „Dotcom“-Blase im Jahr 2000 als auch vor dem Zusammenbruch der Aktienmärkte während der Finanzkrise von 2008 wurden jeweils neue Höchststände der Verschuldung erreicht. Wie aus der Grafik hervorgeht, gibt es zudem einen eindeutigen Zusammenhang zwischen der Höhe der Schulden und dem Kurs des breit erfassten Aktienindex S&P 500.
Hauptgrund für die zunehmende Verschuldung dürfte der Umstand sein, dass Kredite derzeit noch günstig zu erhalten sind, wohingegen die angekündigten Zinserhöhungen der US-Zentralbank Federal Reserve auf eine erhebliche Verteuerung in der Zukunft hindeuten. „Unsere Klienten leihen sich Geld bei uns, weil die Zinsen so tief sind. Sie verschulden sich nicht, weil sie einen Aufschwung in der Realwirtschaft erwarten würden. Sie verschulden sich, weil sie glauben, das jederzeit zurückzahlen zu können“, wird ein hochrangiger Manager der Vermögensverwaltung von BNY Mellon von Market Watch zitiert.