Politik

Russland liefert erstmals Weizen auf dem Landweg nach China

Russland liefert erstmals Weizen auf dem Landweg nach China. (Artikel nur für Abonnenten zugänglich).
16.04.2017 02:39
Lesezeit: 1 min

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Russland lieferte kürzlich zum ersten Mal Weizen auf dem Landweg nach China. Die Einfuhren sollen in Zukunft beträchtlich ausgeweitet werden. Russland hat die USA inzwischen als weltweit größten Exporteur von Getreide abgelöst.

Am vergangenen Samstag hat Russland erstmals Weizen über den Landweg nach China geliefert. Ein Zug brachte das Getreide zum Grenzort Manzhouli in der chinesischen autonomen Region Innere Mongolei, berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua. Ende 2015 hatten beide Staaten ein Abkommen zum Aufbau der notwendigen Quarantänebestimmungen getroffen, welches den Import von Weizen, Mais, Reis und Sojabohnen aus russischer Erzeugung regelt. Russland hatte die USA im vergangenen Jahr als weltgrößter Weizenexporteur abgelöst.

Einem Sprecher des staatlichen Lebensmittelkonzerns COFCO zufolge sollen die Lebensmitteleinfuhren aus Russland künftig beträchtlich ausgeweitet werden. Für das laufende Jahr sei geplant, zwischen einer und zwei Millionen Tonnen Weizen aus Russland einzuführen. Im kommenden Jahr könnte der Umfang dann auf vier bis fünf Millionen Tonnen ausgeweitet werden, sagte COFCO-Präsident Yu Xubo.

Die Pläne beider Länder zur Intensivierung des Getreidehandels haben geostrategische Bedeutung, weil sie im Rahmen des chinesischen Projektes „Ein Gürtel, eine Straße“ abgewickelt werden. Mit diesem auch als „Neue Seidenstraße“ bezeichneten Vorhaben versucht die Regierung in Peking, den eurasischen Doppelkontinent infrastrukturell zu erschließen und die Handelsbeziehungen zu den Staaten entlang der Eisenbahn-, Straßen- und Schiffsrouten zu verstärken.

Der direkte Landhandel mit Russland ist auch deshalb wichtig, weil die Importe per Schiff durch die umstrittenen Gewässer des Südchinesischen Meeres und des Ostchinesischen Meeres im Falle militärischer Eskalationen nicht mehr möglich sein dürften. Das US-amerikanische Militär kann diese Gewässer durch seine Basen in Japan, Südkorea und Singapur kontrollieren.

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