Gemischtes

Volkswagen: Keine Entschädigung, aber Extra-Garantie für Kunden in Europa

Volkswagen hat sich offenbar mit der EU-Kommission auf Maßnahmen für vom Abgas-Skandal betroffene Kunden geeinigt.
15.06.2017 01:46
Lesezeit: 1 min

++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Im Dieselskandal können Volkswagen-Kunden in Europa nicht mit einer Entschädigung durch den Autokonzern rechnen. Die Brüsseler Behörde habe sich mit VW auf eine "De-Facto-Extragarantie" von zwei Jahren auf Bauteile geeinigt, die von der Reparatur betroffen seien, sagte ein Sprecher der EU-Kommission am Mittwoch und bestätigte einen entsprechenden Vorabbericht der Zeitung "Die Welt". VW-Konzernchef Matthias Müller habe EU-Justizkommissarin Vera Jourova Anfang dieser Woche über die Maßnahme informiert. Der Autobauer habe das seinen Händlern bereits mitgeteilt.

Volkswagen sprach in einer Stellungnahme hingegen nicht von einer rechtlich verbindlichen Garantie, sondern von einer "vertrauensbildenden Maßnahme". Diese seien ein Zeichen, dass mit den Aktualisierungen an den betroffenen Fahrzeugen keine negativen Auswirkungen auf die Haltbarkeit des Autos verbunden seien.

Die EU-Kommission hatte bisher darauf bestanden, dass VW-Kunden in Europa ebenso entschädigt werden wie US-Verbraucher. Ziel der Behörde war es, eine Art Extrazahlung oder eine freiwillige Entschädigung zu erreichen. Dazu hatte es mehrere Treffen zwischen EU-Kommissaren und Müller gegeben.

Bei einem Schadensersatz vergleichbar mit den zehn Milliarden Dollar, die Volkswagen in den USA allein für die betroffenen Diesel-Autos mit Zwei-Liter-Motoren zahlen muss, wäre nach Meinung von Experten die Existenz des Unternehmens in Gefahr. Denn während in den USA rund 500.000 Fahrzeuge betroffen waren, sind es in Europa 8,5 Millionen.

Zur nun getroffenen Vereinbarung zitierte die "Welt" Jourova mit den Worten: "Natürlich ist das noch immer nicht vergleichbar mit der Situation in den USA." Trotzdem sei man einem fairen Umgang mit den EU-Konsumenten näher als im September, als der Dialog mit VW aufgenommen worden sei.

Die EU-Behörde hat zudem ein Verfahren gegen Deutschland und andere Mitgliedsländer eröffnet, weil die dortigen Behörden ihre Pflichten bei der Überwachung von Autobauern und dem Verbot von Schummelsoftware bei Abgastests nicht eingehalten haben sollen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeiten nach der Schule: Warum viele keine Ausbildung beginnen
19.07.2025

Schnell Geld verdienen statt jahrelang pauken – das klingt für viele junge Menschen verlockend. Doch wer direkt nach der Schule in den...

DWN
Politik
Politik Militär statt Frieden? Was das EU-Weißbuch 2030 wirklich bedeutet
19.07.2025

Mit dem Weißbuch „Bereitschaft 2030“ gibt die EU ihrer Sicherheitspolitik eine neue Richtung. Doch Kritiker warnen: Statt...

DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie wird unbezahlbar: Hohe Strom- und Gaskosten überfordern deutsche Haushalte
18.07.2025

Trotz sinkender Großhandelspreise für Energie bleiben die Kosten für Menschen in Deutschland hoch: Strom, Gas und Benzin reißen tiefe...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzen: Deutsche haben Angst um finanzielle Zukunft - Leben in Deutschland immer teurer
18.07.2025

Die Sorgen um die eigenen Finanzen sind einer Umfrage zufolge im europäischen Vergleich in Deutschland besonders hoch: Acht von zehn...