Finanzen

Massive Kapitalabflüsse aus Goldman Sachs-Fonds

Die Anleger ziehen überraschend Kapital aus den Investmentfonds von Goldman Sachs ab.
10.07.2017 00:30
Lesezeit: 1 min

Die Investmentfonds der US-Großbank Goldman Sachs sind der FT zufolge mit massiven Kapitalabflüssen konfrontiert. Im bisherigen Jahresverlauf hätten Investoren geschätzt knapp 27 Milliarden Dollar aus den von Goldman Sachs Asset Management (GSAM) verwalteten Fonds abgezogen, berichtet die Financial Times unter Berufung auf Daten des Analysehauses Morningstar. Gemessen an den Kapitalabflüssen stehe Goldman damit weltweit am schlechtesten dar. Rund halb so hohe Abflüsse habe der Vermögensverwalter Federated Investors verbucht. Er landete dem Bericht zufolge auf den zweitschlechtesten Platz. Die Einnahmen von GSAM fielen im vergangenen Jahr um fast sieben Prozent, der Gewinn brach knapp 17 Prozent ein.

Diese Entwicklung ist überraschend, weil sich im Kabinett von US-Präsident Donald Trump sechs Goldman-Banker befinden. Die prominentesten sind Finanzminister Stven Mnuchin und Wirtschaftsberater Gary Cohn. Eigentlich würde man erwarten, dass die prominente Sichtbarkeit der Banker positive Rückwirkungen auf ihre Bank haben sollten.

Immerhin eine gute Nachricht konnte Mnuchin den Goldman-Kunden am Sonntag überbringen: Die Reichen in den USA sollen bei den Steuern nicht stärker zur Kasse gebeten werden. Die Regierung unter Präsident Donald Trump ziehe eine höhere Abgabenlast nicht in Erwägung, sagte Mnuchin am Sonntag dem Sender ABC. Trump wolle die Steuerpläne Anfang September vorstellen und der Kongress solle noch bis Jahresende darüber abstimmen. Die Online-Nachrichtenplattform Axios hatte zuvor berichtet, dass Trumps Chefstratege Steve Bannon einen Vorschlag vertrete, der die Anhebung des Steuerhöchstsatzes vorsehe. Damit sollten die geplanten Erleichterungen für die Mittelschicht gegenfinanziert werden.

Mnuchin hatte im April gesagt, dass die Unternehmenssteuer von bisher 35 Prozent oder mehr auf 15 Prozent gekürzt werden soll. Er kündigte auch an, mit dem Kongress eine Einigung über Steueranreize für global tätige US-Unternehmen zu finden, damit diese ihr Geld zurück in die USA holen und dort investieren. Geplant sind auch Entlastungen für Durchschnittsverdiener. So sollen US-Bürger künftig deutlich mehr Aufwendungen von der Steuer absetzen können. Im Wahlkampf hatte Trump mit einem Aktionsplan für sich geworben, der deutliche Steuersenkungen für die Mittelschicht vorsah.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Putins Parade: Moskau feiert "Tag des Sieges" – Europas Spaltung auf dem Roten Platz sichtbar
09.05.2025

Während Putin mit Pomp den „Tag des Sieges“ feiert, marschieren zwei europäische Regierungschefs an seiner Seite – trotz Warnungen...

DWN
Panorama
Panorama Der stille Anti-Trump? Internationale Reaktionen auf Papst Leo XIV.
09.05.2025

Mit der Wahl von Robert Francis Prevost zum neuen Oberhaupt der katholischen Kirche übernimmt erstmals ein Amerikaner das Papstamt. Welche...

DWN
Finanzen
Finanzen Allianz-Aktie nach Dividendenabschlag im Minus – Chance für Anleger?
09.05.2025

Die Allianz-Aktie zählt 2025 zu den Top-Performern im DAX – doch am Freitagmorgen sorgt ein deutlicher Kursrückgang für Stirnrunzeln...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Rekordhoch zur Eröffnung am Freitag
09.05.2025

Zum Handelsbeginn am Freitag hat der DAX ein frisches DAX-Rekordhoch erreicht. Die im April gestartete Erholungswelle nach dem ersten...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Insolvenzen in Deutschland steigen nur noch geringfügig an - ist das die Trendwende?
09.05.2025

Der Anstieg der Insolvenzen in Deutschland hat sich im April deutlich verlangsamt. Laut Statistischem Bundesamt wurden im Monatsvergleich...

DWN
Finanzen
Finanzen Commerzbank-Aktie profitiert von starkem Jahresauftakt - und nun?
09.05.2025

Die Commerzbank-Aktie hat zum Start in den Börsenhandel am Freitag leicht zugelegt. Das deutsche Geldhaus überraschte mit einem...

DWN
Politik
Politik Zweite Kanzlerreise: Erwartungen an Merz in Brüssel steigen
09.05.2025

Nur drei Tage nach seinem Amtsantritt ist Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) zu seiner zweiten Kanzlerreise aufgebrochen – Ziel ist...

DWN
Technologie
Technologie Meta trainiert KI mit Ihren Daten – ohne Ihre Zustimmung. So stoppen Sie das jetzt!
09.05.2025

Ab dem 27. Mai analysiert Meta öffentlich sichtbare Inhalte von Facebook- und Instagram-Nutzern in Europa – zur Schulung seiner...