Der Iran hat nach eigenen Angaben eine Trägerrakete für Satelliten getestet. Das Staatsfernsehen zeigte am Donnerstag Aufnahmen des Starts in der Provinz Semnan. Demnach ist die Rakete vom Typ "Simorgh" in der Lage, Satelliten mit einem Gewicht von 250 Kilogramm in eine Höhe von bis zu 500 Kilometern ins All zu befördern.
Der Raketenstart markierte laut AFP die offizielle Eröffnung eines Raumfahrtzentrums, das nach dem Gründer der Islamischen Republik Iran, Ayatollah Chomeini, benannt wurde.
Das US-Repräsentantenhaus hatte am Dienstag wegen des Raketenprogramms der iranischen Revolutionsgarden neue Sanktionen gegen Teheran beschlossen. Die iranische Regierung warnte Washington daraufhin vor einem Verstoß gegen das internationale Atomabkommen.
Die USA haben den Test einer iranischen Trägerrakete scharf verurteilt. Teheran setze damit seine "Entwicklung ballistischer Raketen" fort, sagte die Sprecherin des US-Außenministeriums, Heather Nauert, am Donnerstag in Washington. "Wir betrachten dies als provokative Aktion." Es handele sich mutmaßlich um einen Verstoß gegen UN-Resolutionen, sagte die Sprecherin laut AFP.
Der Westen wirft dem Iran vor, mit seinen Raketentests atomare Ziele zu verfolgen. Teheran weist dies zurück. Das Atomabkommen mit dem Iran war 2015 nach jahrelangen Verhandlungen unterzeichnet worden. Geschlossen hatten es die fünf UN-Vetomächte und Deutschland mit dem Iran. Es verpflichtete den Iran, seine Urananreicherung drastisch zurückzufahren und verschärfte internationale Kontrollen zuzulassen. Im Gegenzug werden schrittweise die Sanktionen gegen das Land aufgehoben.