Politik

USA wie im Bürgerkrieg: Schwere Ausschreitungen in Charlottesville

In der US-Stadt Charlottesville ist es zu schweren Ausschreitungen zwischen Rechtsextremen und Gegendemonstranten gekommen.
13.08.2017 03:23
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Bei gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Rechtsextremen und Gegendemonstranten in der US-Stadt Charlottesville ist am Samstag nach Polizeiangaben mindestens eine Frau getötet worden. Beim Absturz eines Polizeihubschraubers in der Nähe kamen zwei weitere Menschen ums Leben, wie die Luftfahrtbehörden mitteilten. Ob der Absturz mit den Unruhen zusammenhängt, war jedoch zunächst nicht klar. 30 Menschen seien bei den Auseinandersetzungen verletzt worden, teilte die Polizei weiter mit. Der Gouverneur des Bundesstaates Virginia, Terry McAuliffe, machte Neo-Nazis für die Gewalt verantwortlich.

Der Bürgermeister der Stadt, Michael Signer, sagte, er sehe die Schuldigen an "der Türschwelle des Weißen Hauses" und bezichtigte "Leute in der Umgebung des Präsidenten", die Gewalt entfacht zu haben. Das Heimatschutzministerium sagte, man werde entschieden gegen "jede Form des Extremismus vorgehen".

Unter den Toten sei eine 32-jährige Frau, die von einem Auto erfasst worden sei, sagte der Polizeichef der Stadt, Al Thomas. Der Fahrer des Fahrzeugs befinde sich in Polizeigewahrsam. Es seien Mordermittlungen aufgenommen worden.

US-Präsident Donald Trump verurteilte die Ausschreitungen scharf und rief die Amerikaner zur Einigkeit auf. "Wir verurteilen auf das Schärfste diesen ungeheuerlichen Ausbruch von Hass, Fanatismus und Gewalt auf vielen Seiten", sagte er.

Auf Videos ist zu sehen, wie ein silberfarbener Dodge mit hohem Tempo von hinten auf andere Autos auffuhr. Dadurch wurden die vor dem Dodge fahrenden Autos in die Menge der Demonstranten geschoben. Der Dodge fuhr danach im Rückwärtsgang los und riss dabei zahlreiche Menschen nieder, wie Politico berichtet. Augenzeugen gaben laut Reuters an, es habe so ausgesehen, als ob der Fahrer gezielt Menschen treffen wollte. Die Polizei legte keine Details vor und bestätigte diese Berichte zunächst nicht.

Zuvor waren in der Innenstadt von Charlottesville Hunderte Menschen, die zum Teil Symbole von weißen Nationalisten und die Flagge der Konföderation trugen, mit einer ähnlichen Zahl von Gegendemonstranten aneinandergeraten. Mitglieder beider Gruppierungen trugen Helme und Schutzanzüge, einige schwenkten Holzpfosten. Die Stadtverwaltung berichtete von 15 Verletzten. Angehörige einer rechtsextremen Miliz trugen Gewehre mit sich und trugen uniformähnliche Kleidung. Der Gouverneur von Virginia rief kurz nach Ausbruch der Gefechte den Ausnahmezustand aus.

Die Spannungen haben sich an der geplanten Entfernung einer Statue eines Bürgerkriegsgenerals aus dem Stadtpark entzündet. Anhänger der ultra-nationalistischen Alt-Right-Bewegung hatten eine Großdemonstration dagegen angekündigt, die inzwischen abgesagt wurde. Bei den Zusammenstößen riefen sie "Ihr werdet uns nicht auslöschen". Gegendemonstranten hielten Schilder hoch, auf denen unter anderem "Nazis, geht nach Hause" zu lesen war.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
USA
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Lieferkettengesetz: Uneinigkeit bei Abschaffung – EU blockt, SPD und Merz widersprechen sich bereits
14.05.2025

Aus der Wirtschaft gibt es große Kritik an dem zum Bürokratiemonster aufgeblasenen Lieferkettengesetz. Bundeskanzler Merz will nun das...

DWN
Finanzen
Finanzen Ripple-Kurs aktuell: Banken-Adoption, politische Unterstützung und bullische Aussichten - wie lauten die Ripple-Kursprognosen?
14.05.2025

​​​​​​​Der Ripple-Kurs erlebt derzeit eine bemerkenswerte Dynamik, die sowohl durch fundamentale als auch technische Faktoren...

DWN
Finanzen
Finanzen Silberpreis bleibt hinter Gold zurück – kommt jetzt die Aufholjagd?
14.05.2025

Während Gold auf neue Rekorde zusteuert, bleibt Silber deutlich zurück. Doch gerade diese Differenz könnte Anlegern eine historische...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ölpreis im Höhenflug – doch der Absturz könnte unmittelbar bevorstehen
14.05.2025

Nach dem Zoll-Deal zwischen China und den USA explodieren die Ölpreise – doch Experten warnen: Die Euphorie könnte schon bald...

DWN
Panorama
Panorama Mobiles Arbeiten: Wie Sie Ihren Chef vom Landleben überzeugen
14.05.2025

Viele träumen vom Leben auf dem Land – Ruhe, Natur, bezahlbarer Wohnraum. Doch bevor aus der Sehnsucht Realität wird, braucht es etwas...

DWN
Finanzen
Finanzen Buffetts Abgang, Zölle, Milliardenflucht: Steht der Markt vor einem Wendepunkt?
13.05.2025

Turbulente Zeiten an der Wall Street: Während Großinvestoren Milliarden abziehen und Strategen vor dem Ende des Booms warnen, stürmen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Lateinamerika im Fokus: Chinas Milliardenoffensive gegen Washingtons Einfluss
13.05.2025

Chinas Regierung sucht neue Verbündete – nicht aus Not, sondern mit Strategie. Während die USA auf Konfrontation setzen, stärkt Peking...

DWN
Finanzen
Finanzen Wird die Grundsteuer erhöht? Zu viele Ausgaben, zu wenig Einnahmen: Deutsche Kommunen vorm finanziellen Kollaps
13.05.2025

Marode Straßen, Bäder und Schulen: Fast neun von zehn Städten und Gemeinden in Deutschland droht in absehbarer Zeit die Pleite. Bereits...