Das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) warnt in einer aktuellen Studie vor Risiken auf dem Immobilienmarkt in Deutschland. So gebe es etwa zu viele Einfamilienhäuser auf dem Land, in einigen Regionen zu viele und zu teure Studentenwohnungen sowie mitunter zu hohe Erwartungen von Investoren an steigende Mieten, berichtet Reuters. Eine Blase am Immobilienmarkt und damit ein Preisverfall drohe allerdings nicht. Zwar stiegen die Preise in Ballungszentren seit Jahren stark, Grund dafür seien aber die hohe Nachfrage und fehlende Neubauten. „Ein plötzlicher Preisverfall ist also unwahrscheinlich.“
Regional hingegen seien Risiken und Marktkorrekturen absehbar. „Die meisten ländlichen Gebiete sind überversorgt, die Haus- und Grundstückspreise werden hier perspektivisch wieder fallen“, sagte IW-Fachmann Michael Voigtländer. Nur in Gemeinden in unmittelbarer Nähe zu Großstädten sei noch Bedarf für Einfamilienhäuser zu erkennen.
In großen Städten hingegen, wo oft Wohnungen fehlen, setzten Investoren auf kleine Appartements. Während in Frankfurt hiervon zu viele gebaut würden, werde in Düsseldorf nur zehn Prozent des Bedarfs gedeckt. Zum einen seien diese Einrichtungen für viele Studenten zu teuer, zudem dürfte in den kommenden Jahren die Zahl der Studenten wieder sinken, warnte Voigtländer. „Was dann mit den Wohnungen passieren soll, ist fraglich.“
In Großstädten sorgt laut Studie zudem die Mietpreisbremse für Unsicherheit bei Investoren und könnte nach der Bundestagswahl noch verschärft werden. „Dann müssten Kalkulationen, die auf weiter steigenden Mieten beruhen, verworfen werden, was die Preise drücken würde.“