Der Fahrdienst-Vermittler Uber hat angekündigt, sich aus der großen kanadischen Provinz Quebec zum 14. Oktober zurückzuziehen. Wie die Zeitung Montreal Gazette berichtet, sei es zuvor zum Abbruch der monatelangen Verhandlungen mit der Regierung gekommen. Die Regierung in Montreal hatte gefordert, dass Uber-Fahrer an Schulungskursen teilnehmen und ihre Autos alle 12 Monate einer Inspektion unterziehen müssen.
Erst vor wenigen Tagen hatte die britische Hauptstadt London dem US-Fahrdienstvermittler die Lizenz entzogen. Im Oktober ende die Genehmigung für die mehr als 40.000 Fahrer, teilte die Verkehrsbehörde Transport for London (TfL) am Freitag mit.
Nach dem Rauswurf in London zeigt der neue Chef des umstrittenen Fahrdienst-Vermittler Uber Reue. „Im Namen von allen bei Uber weltweit entschuldige ich mich für die Fehler, die wir gemacht haben“, schrieb Dara Khosrowshahi in einem offenen Brief an die Londoner am Montag. Uber werde die Entscheidung der Londoner Verkehrsbehörde zwar wie angekündigt anfechten, „aber wir tun das mit dem Bewusstsein, dass wir uns auch ändern müssen.“
Die Londoner Verkehrsbehörde hatte am Freitag erklärt, Uber agiere verantwortungslos, unter anderem was das Melden von Straftaten und medizischen Kontrollen der Fahrer angehe. Dadurch werde die öffentliche Sicherheit gefährdet und die Ende September auslaufende Lizenz der Firma für London werde nicht verlängert.
Das Start-up hat drei Wochen Zeit, dagegen Widerspruch einzulegen – und wird während des wahrscheinlich monatelangen Berufungsverfahrens weiterfahren können. Uber wolle mit den Londoner Behörden arbeiten, um die Situation wieder geradezubiegen, betonte Khosrowshahi. Die Firma werde ihr Geschäft mit „Demut, Integrität und Leidenschaft“ betreiben.
Nach London bläst Uber auch in der tschechischen Hauptstadt Prag ein schärferer Wind entgegen. Der Verband der tschechischen Taxifahrer kündigte gegenüber der Nachrichtenagentur CTK Protestaktionen wie langsame Kolonnenfahrten auf städtischen Hauptverkehrsverbindungen an. Ein Ultimatum an Prags Bürgermeisterin Adriana Krnacova verstrich inzwischen. Die Taxifahrer hatten rasche Maßnahmen der Behörden gegen die ihrer Meinung nach unlautere Konkurrenz verlangt.
Krnacova hatte das Ultimatum jedoch abgelehnt und erklärt, sie sei jederzeit zu Gesprächen bereit, aber nicht mit solchen Fahrern, die mit Streiks drohten und andere Verkehrsteilnehmer attackierten. Im Rahmen von mehreren Protestaktionen soll es in den vergangenen Tagen auch zu tätlichen Übergriffen von Taxifahrern auf Uber-Fahrer und ihre Autos gekommen sein.